In Deutschland ist Drägerwerk derzeit in aller Munde. Denn das Unternehmen fertigt Beatmungsgeräte, die bei schwer erkrankten Covid-19-Patienten zum Einsatz kommen. Doch es lohnt ein Blick über die Grenzen Deutschlands hinaus. In Schweden sitzt mit Getinge der führende Hersteller solcher Geräte. DER AKTIONÄR hat bei Getinge-CEO Mattias Perjos nachgefragt.
DER AKTIONÄR: Herr Perjos, Getinge fertigt wichtige Beatmungsgeräte für Patienten mit Covid-19. Verspüren Sie eine starke Nachfrage?
Mattias Perjos: Ja, wir sind Weltmarktführer bei fortschrittlichen Beatmungsgeräten für Intensivstationen in Krankenhäusern, auf denen Patienten mit schweren Covid-19-Komplikationen behandelt werden. Die Nachfrage nach dieser Art von Beatmungsgeräten ist in den letzten Wochen und Monaten deutlich gestiegen, was von unseren Wettbewerbern, Krankenhäusern und Politikern auf der ganzen Welt bestätigt wird.
Welche langfristigen Wachstumsziele verfolgt Getinge?
Unser offizielles Ziel ist es, jährlich zwei bis vier Prozent organisch zu wachsen, was mit dem Marktwachstum in Einklang steht.
Aus Ihrer Sicht: Warum ist Getinge eine interessante Investmentmöglichkeit?
Getinge ist weltweit führend in mehreren Bereichen, in denen wir sehen, dass die demografische Entwicklung ein langfristiges Wachstum unterstützt, wie etwa in der Herzchirurgie und der Intensivpflege. Unser Ansehen ist in diesen Bereichen wirklich stark.
Abgesehen davon, dass wir die Nummer 1 bei fortschrittlichen Beatmungsgeräten sind, sind wir zum Beispiel weltweiter Pionier und Marktführer bei ECMO-Geräten (Anm. d. Red.: Extrakorporale Membranoxygenierung, die den Gasaustausch in der Lunge ersetzt), die in der Intensivpflege (auf den Intensivstationen) eingesetzt und in Deutschland produziert werden. Hier haben wir, genau wie bei unseren Beatmungsgeräten, schon vor Covid-19 eine starke Nachfrage erlebt.
Vielen Dank für das Interview Herr Perjos!
Getinge ist ein erstklassig aufgestelltes Medizintechnik-Unternehmen aus Schweden. Seit Jahren befindet sich die Gesellschaft auf einem kontinuierlichen Wachstumspfad und lässt die Anleger in Form von Dividenden an der Story teilhaben. Bei Schwäche ist die Aktie ein klarer langfristig ausgerichteter Kauf, auch in Krisenzeiten.