Die ewigen Rivalen Siemens und General Electric konkurrieren auch um den Milliarden-Auftrag im Irak. Nachdem der DAX-Konzern am Montag bereits bekannt gab, sich um den Wiederaufbau der Infrastruktur in dem terrorgebeutelten Land zu bemühen, legt GE nun nach. Ein Wettbieten um Milliardenumsätze und Prestige steht damit an.
Im Irak geht es um ein Auftragsvolumen von rund zehn Milliarden Euro. Sowohl GE als auch Siemens könnten einen solchen Mega-Deal gut verkraften. Beide Konzerne haben mit großen Problemen in ihren Kraftwerksparten zu kämpfen und müssen etwas gegen die rückläufigen Umsätze tun.
Das Geschäft im Irak wird allerdings auch zum Politikum. Siemens-Chef Joe Kaeser wurde bei den Verhandlungen von Wirtschaftsstaatssekretär Thomas Bareiß von der CDU unterstützt, auch Bundeskanzlerin Angela Merkel soll mit dem irakischen Ministerpräsidenten Haider al-Abadi telefoniert haben. Gleichzeitig ist es aber auch gut vorstellbar, dass die US-Regierung Druck auf den Irak ausübt, um GE den Auftrag zu sichern.
Favorit Siemens
Trotz der Bemühungen von GE gilt Siemens als Favorit für den milliardenschweren Irak-Auftrag. Auch in der Gunst der Anleger liegen die Deutschen vorn. Während die Aktie des US-Konzerns erstmals seit 2009 umgerechnet unter die 10-Euro-Marke gefallen ist, bleibt die Lage bei Siemens dank der Umstrukturierung mit mehr Eigenständigkeit für die einzelnen Sparten erfreulicher. Der DAX-Titel bleibt ein Kauf.