Zahlen von Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) sorgen heute für Gegenwind bei vielen heimischen Technologiewerten. Die Aktien von Infineon und Aixtron rangieren am Ende ihrer Indizes. Aber auch bei PVA Tepla und Elmos Semiconductor wechseln die Anleger an die Seitenlinie, anstatt Ruhe zu bewahren.
Gegenwind kommt heute zudem aus Fernost: Eine schwache Chip-Nachfrage hat Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) den ersten Gewinnrückgang seit vier Jahren eingebrockt. Der Überschuss des weltgrößten Auftragfertigers für Halbleiter ging im abgelaufenen Quartal um 23,3 Prozent auf umgerechnet 5,22 Milliarden Euro zurück. Analysten hatten mit 4,95 Milliarden Euro aber sogar einen größeren Rücksetzer erwartet. Der Umsatz sackte erwartungsgemäß um rund 14 Prozent ab. Der Ausblick auf das dritte Quartal verspricht wieder eine leichte Erholung. Auf Jahressicht wird nun ein etwas größerer Umsatzrückgang von rund zehn Prozent erwartet.
Bereits Anfang Juni auf der Hauptversammlung wurde bekannt, dass TSMC-Verwaltungsratschef Mark Liu aufgrund der schwachen Nachfrage im laufenden Jahr nur noch das Minimum an Investitionen anpeilt. Die vorgesehenen Ausgaben (Capex) für dieses Jahr dürften am unteren Ende der Spanne von 32 bis 36 Milliarden Dollar liegen, so Liu. Alles in allem scheint TSMC die Talsohle bei der Nachfrage aber durchschritten zu haben. Die Aktie fällt nach dem zuletzt guten Lauf leicht zurück.
Ein Blick auf den Kurszettel zeigt: Die rückläufigen Zahlen vom Platzhirschen sorgen bei den heimischen Branchenvertretern wie Aixtron, Infineon, Elmos Seomiconductor oder PVA Tepla für Verunsicherung. Die Aktien konnten sich aber bereits wieder von ihren Tagestiefs lösen.
Wichtig in diesem Zusammenhang: Analyst Janardan Menon von der US-Bank Jefferies sieht die europäische Halbleiterbranche bereits vor einem nächsten Aufwärtszyklus. Der Aufwärtszyklus ist aus Sicht des Experten verbunden mit deutlichen Bewertungsaufschlägen und großem Gewinnpotenzial in den kommenden zwei Jahren. „Wir schätzen, dass die Chip-Industrie in den kommenden acht bis neun Jahren um eine Billion US-Dollar wächst“, so Menon.
Anleger sollten sich bei den heimischen Chip-Aktien von dem Rückgang nicht verunsichern lassen und an ihren Positionen festhalten. Eine aktuelle Einschätzung zu PVA Tepla gibt es in der aktuellen Ausgabe vom AKTIONÄR, die hier bequem herunter geladen werden kann.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Aixtron, Infineon und PVA Tepla befinden sich in einem Real-Depot von DER AKTIONÄR.