Mit einem Kursfeuerwerk ist die Geely-Aktie am Donnerstag aus dem Handel in Hongkong gegangen. Gegenüber dem Schlusskurs am Mittwoch stieg das Papier um 7,6 Prozent auf 11,88 Hongkong Dollar. Aus fundamentaler Sicht ist dieser Kurssprung jedoch fragwürdig: Im ersten Halbjahr musste der chinesische Autobauer einen deutlichen Gewinneinbruch verkraften.
Auch am Geely-Konzern geht die Absatzflaute auf dem chinesischen Automobilmarkt nicht spurlos vorbei: Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sank der Umsatz (bereinigt um die Umsätze des Joint-Ventures Lynk & CO) um elf Prozent auf 47,56 Milliarden chinesische Yuan (rund 6,06 Milliarden Euro). Mit einem Rückgang von 40 Prozent fiel der Gewinn je Aktie dabei überproportional auf 0,4392 Yuan (0,06 Euro). Inklusive des Lynk & Co Joint-Ventures verkaufte Geely im ersten Halbjahr mit 651.680 Fahrzeugen rund 15 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2018.
Aufgrund der Umsetzung neuer Emissionsstandards in China im Juli 2019 gewährte der Konzern zuletzt höhere Rabatte, um den Abbau der Händlerbestände zu beschleunigen. Zudem korrigierte Geely die Jahresprognose und rechnet nur noch mit einem Absatzvolumen von 1,36 Millionen Fahrzeugen, nachdem der Konzern bisher dem Verkauf von 1,5 Millionen Fahrzeugen kalkulierte.
Trotz des starken Anstiegs am heutigen Handelstag ist die Geely-Aktie derzeit nur eine Halteposition. Gelingt es dem Papier, die 200-Tage-Linie bei 1,55 Euro nachhaltig zu überwinden, wäre dies ein erstes Kaufsignal. Neueinsteiger warten die weitere Entwicklung bei Geely weiter ab.