Nord Stream 2 wäre mittlerweile fertiggestellt, doch noch fehlen Genehmigungen. Hier stellen sich einige europäische Länder und Politiker noch quer. Andererseits fordern zum Teil genau jene Länder und Politiker, Gazprom müsse schleunigst mehr Gas nach Europa liefern, um die Gaskrise zu lösen. Nun hat sich ein hochrangiger russischer Politiker dazu recht klar geäußert.
So hält Konstantin Kosachyov nichts davon, ohne jegliche Bedingungen zusätzliches Erdgas an Europa zu liefern (aktuell liefert Gazprom eher nach Asien, da dort derzeit zum Teil höhere Preise gezahlt werden). Er ist (wie offenbar auch Gazprom und zahlreiche weitere Mitglieder der Regierung) der Überzeugung, dass zusätzliche Gaslieferungen an langfristige Verträge geknüpft werden sollte - sowie an ein Ende des Widerstands gegen Nord Stream 2.
Er betonte: "Wir können nicht zur Rettung reiten, nur um Fehler zu kompensieren, die wir nicht begangen haben. Wir erfüllen alle unsere Verträge, alle unsere Verpflichtungen. Alles darüber hinaus sollte Gegenstand zusätzlicher freiwilliger und für beide Seiten vorteilhafter Vereinbarungen sein."
Gazproms Marktmacht dürfte in den kommenden Jahren weiter wachsen - in Europa und auch in Asien. Die Perspektiven für den immer noch sehr günstig bewerteten Weltmarktführer sind daher gut. Mutige können nach wie vor einsteigen. Der Stoppkurs sollte bei 6,50 Euro belassen werden.