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Gazprom: Deutschland braucht mehr Erdgas

Gazprom: Deutschland braucht mehr Erdgas
Foto: Gazprom
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Thorsten Küfner 24.11.2021 Thorsten Küfner

Der Streit, ob und wieviel zusätzliches Erdgas Russland nach Deutschland liefern soll, geht weiter. Nun hat sich der BDI zu Wort gemeldet. Denn die deutsche Industrie hält in den kommenden Jahren eine massiven Zubau von Gaskraftwerken als Übergangstechnologie für notwendig. Industriepräsident Siegfried Russwurm sprach am Dienstag bei einem Klimakongress des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) von einem Zubau von 43 Gigawatt Gaskraftwerken bis 2030: "Das ist richtig viel." 

Die Gaskraftwerke sollten mit Erdgas betrieben und später auf "grünen Wasserstoff" umgestellt werden. Die neue Regierung müsse den Bau neuer Gaskraftwerke schnell beschließen. Dies ist aber umstritten. Im Grünen-Wahlprogramm etwa heißt es, neue Gaskraftwerke oder Infrastrukturen, die für den Kohleausstieg gebraucht würden, dürfe es nur geben, wenn sie "aktuell zwingend" notwendig seien und bereits "Wasserstoff-ready" geplant und gebaut werden.  

"2030 ist aus Sicht der Industrie morgen"

Der BDI hatte bereits in einer vor einem Monat vorgelegten Studie darauf verwiesen, neue Gaskraftwerke seien nötig, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Die letzten verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland sollen Ende 2022 vom Netz gehen. Die mögliche neue Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP will den Kohleausstieg vorziehen. "Idealerweise" solle dies bereits 2030 geschehen und nicht erst 2038 wie bisher geplant, wie es im Sondierungspapier heißt. Beim Ausbau des Ökostroms aus Wind und Sonne gibt es bisher aber viele Hemmnisse. 

Die Industrie legte kurz vor dem erwarteten Ende der Ampel-Koalitionsverhandlungen einen Fünf-Punkte-Plan dazu vor, was die neue Regierung schnell umsetzen müsse. Mit Blick auf Klimaziele in neun Jahren sagte Russwurm: "2030 ist aus Sicht der Industrie morgen." Er verwies auf Investitionszyklen in der Wirtschaft. Viele Unternehmen seien bereit, zu investieren. Die Infrastruktur für erneuerbare Energien müsse aber schneller und massiv ausgebaut werden.

Gazprom (WKN: 903276)

Deutschland und auch andere europäische Länder dürften in den kommenden Jahren wohl zunächst einmal eher mehr als weniger Erdgas aus Russland benötigen. Dementsprechend dürfte die Marktmacht von Gazprom immer weiter steigen. Die immer noch sehr günstig bewertete Aktie bleibt nach wie vor attraktiv. Mutige können weiterhin einsteigen (Stopp: 6,50 Euro). 

Mit Material von dpa-AFX

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