Im juristischen und politischen Tauziehen, ob und wann Nord Stream 2 die Betriebserlaubnis erhält, schlägt Gazprom nun ein neues Kapital auf. Wie Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet, will der halbstaatliche Konzern ein neues Unternehmen gründen, welches den Pipeline-Abschnitt in Deutschland betreiben wird.
Diese Firma soll zu 100 Prozent Eigentum der Nord Stream 2 AG sein. Dadurch wäre die Option vom Tisch, wonach Gazprom andere Unternehmen am Projekt beteiligen würde. Laut EU-Regeln müssen Erdgasproduzent und Pipeline-Betreiber rechtlich getrennt sein. Zudem muss der Betreiber seinen Sitz in der EU haben. Ob die Gründung einer deutschen Tochter ausreichen wird, um die Anforderungen zu erfüllen, ist nun die große Frage.
Geduld gefragt
Auf eine sonderlich rasche Lösung sollten Gazprom-Aktionäre allerdings nicht hoffen. Es dürfte noch einige Monate dauern, bis Gazprom die Betriebserlaubnis für die zweite Ostsee-Pipeline erhält. So geht Zongqiang Luo, Gasmarktexperte bei Rystad Energy, davon aus, dass "die Zertifizierung frühestens im April nächsten Jahres abgeschlossen werden kann". Mehr dazu lesen Sie hier.
Gazprom bleibt ein äußerst heißes Eisen, das wie aktuell immer wieder heftigen Schwankungen unterworfen sein wird. Daher sollten weiterhin ausnahmslos mutige Anleger bei den günstig bewerteten Anteilen des Gas-Weltmarktführers zugreifen (Stopp: 6,50 Euro).