Gerade als sich die Aktie des Dialyse-Spezialisten Fresenius Medical Care (FMC) anschickte, in Richtung alter Höchststände zu marschieren, musste das Papier einen herben Rücksetzer hinnehmen. Mit einem Minus von 3,7 Prozent ist die Aktie der größte Verlierer des Tages im DAX. Mit diesem Rücksetzer ist der Wert auch unter die charttechnisch wichtige Unterstützung in Form der 200-Tage-Linie gerutscht und hat damit ein Verkaufssignal generiert. Grund für den schwachen Tagesverlauf ist eine Studie der Schweizer Großbank UBS. Diese sieht FMC schon bald mit sinkenden Margen konfrontiert. Vor allem für das Geschäft in Nordamerika sieht Analyst Ian Douglas-Pennant Gefahren und senkte seine Einschätzung für den Wert von "Buy" auf "Sell". Das Kursziel strich er von 100 auf 68 Euro zusammen. Der Margenanstieg bei FMC nähere sich dem Höhepunkt, so der UBS-Experte. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, hätten die Margen während der vergangenen zehn Jahre zwischen 16 und 18 Prozent gelegen, 2016 sogar bei 19,5 Prozent. Dazu hätten in erster Linie Kosteneinsparungen beigetragen, auch da Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen zunehmend statt des teureren Medikaments Epogen von Amgen das günstigere Mittel Mircera von Roche verabreicht worden sei. Der Dialysespezialist FMC habe Anfang 2015 damit begonnen, seine blutbildungsanregenden Substanzen (ESAs) zunehmend von Roche statt von Amgen zu beziehen. Dadurch steige aber auch der Druck der Krankenversicherer. Die dürften darauf drängen, an den geringeren Kosten teilzuhaben.
DER AKTIONÄR sieht die Lage bei FMC zwar keineswegs so negativ wie der Experte der UBS, das charttechnische Signal sollte aber nicht außer Acht gelassen werden. Ein Einstieg drängt sich deswegen derzeit nicht auf. Investierte Anleger sichern ihre Position mit einem Stopp bei 67,50 Euro nach unten ab.
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ISBN: 9783864702853
Seiten: 244
Erscheinungsdatum: 02.12.2015
Verlag: Börsenbuchverlag
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