Die Papiere des Telekomdienstleisters Freenet haben sich noch immer nicht vom Corona-Abverkauf erholt. Im Gegenteil: Am Montag verliert die Aktie erneut deutlich, das Crash-Tief bei 13,58 Euro rückt wieder näher. Dabei gibt es positive Aussagen zur Dividendenpolitik. Im kommenden Jahr könnte sogar eine zweistellige Rendite winken.
Freenet gab am Montag bekannt, dass man sich über die Ausgabe eines Schuldscheindarlehens 345 Millionen Euro frisches Kapital besorgt habe. Das Darlehen besteht aus drei Tranchen, einer 3,5-, einer 5- und einer 6-jährigen mit einer Verzinsung von 1,5 bis 1,9 Prozent und soll zur Refinanzierung fälliger Schuldscheine verwendet werden.
Die Finanzlage habe sich damit nachhaltig entspannt. „Daher bestätigen wir mit noch mehr Zuversicht unsere bereits zum ersten Quartal 2020 bestätigte Dividendenpolitik, die eine Ausschüttung von mindestens 80 Prozent des Free Cashflow vorsieht”, so Finanzvorstand Ingo Arnold.
Aktuell rechnen die Experten für 2020 mit einem freien Cahflow von 236 Millionen Euro. Sollten 80 Prozent ausgeschüttet werden, ergibt das – verteilt auf die rund 128 Millionen Freenet-Aktien – eine Dividende von etwa 1,47 Euro je Aktie. Auf dem aktuellen Niveau könnten sich Anleger damit über eine satte Rendite von 10,4 Prozent freuen.
Freenet galt lange als Dividendenperle. Wegen der Coronakrise wurde die Ausschüttung im laufenden Jahr aber auf die vorgeschriebene Mindestdividende von 0,04 Euro je Aktie reduziert. Die Aussicht auf eine wieder höhere Ausschüttung reicht derzeit an der Börse nicht für steigende Kurse. Das Problem: Bei Freenet fehlt etwas die Wachstumsfantasie. DER AKTIONÄR meint auch deshalb: Es gibt derzeit attraktivere Werte an der Börse.