Wieder einmal herrscht Katerstimmung beim Frankfurter Flughafenbetreiber. Nachdem die Aktie in den vergangenen Tagen zum Befreiungsschlag angesetzt hatte, wendet sich nun das Blatt. Fundamental hat sich nicht viel verändert, doch die Märkte sind verunsichert, es könne noch einmal eine zweite Welle bevorstehen. Negative Analystenstimmen verstärken die Krisenstimmung.
Independent Research stuft die Fraport-Papiere auf Verkaufen ab, erhöht aber das Kursziel auf 45 Euro. Demnach bleiben die Aussichten schwach. Es sei nicht mit einer raschen Erholung im Flugverkehr zu rechnen, daher steckt in der Aktie viel Rückschlagsrisiko.
Die Schweizer Großbank UBS stuft den Titel von Halten auf Verkaufen ab. Das Kursziel wird minimal auf 48 Euro angehoben. Die Aktie schien nach der Erholungsrallye fair bewertet zu sein. Nun gehe die Bank von einer langsameren Erholung des internationalen Flugverkehrs aus.
Derweil hält Berenberg an ihrem Haltevotum mit Kursziel 47 Euro fest. In ihrer Begründung zieht die Privatbank Umstände heran, wie dass Fraport auf Erneuerbare Energien setze. Damit könnte die Aktie bei ethischen Anlegern punkten, die im sonst stark von Emissionen belasteten Transportsektor vor Problemen stehen.
Technisch hat die am Markt zurückkehrende Verunsicherung die Fraport-Aktie zurückgeworfen. Im Bereich von 42 Euro erhalten die Anteile eine starke Unterstützung. Diese gilt es auf Schlusskursbasis zu verteidigen. Wenn ihr das gelingt, wäre das positiv zu werten und der MDAX-Titel könnte in den kommenden Tagen wieder neue Kraft gewinnen. Fällt der Kurs weiter und rutscht unter die Unterstützung, wäre dies ein klares Verkaufssignal. Die Aktie ist derzeit nur was für mutige Trader.
(Mit Material von dpa-AFX)