Einige Experten waren sich sicher: Silber wird noch weiter fallen. Kein Wunder, dass Investoren lange Zeit einen großen Bogen um Silberproduzenten gemacht haben. Doch so langsam kehrt wieder Mut zurück. Der Silberpreis pendelt zwar noch immer um die Marke von 16 Dollar und Silberproduzenten tun sich schwer, in diesem Umfeld Geld zu verdienen. Doch die Charts senden erste Lebenszeichen.
Heute meldet einer der bekanntesten Silberproduzenten, First Majestic Silver, Zahlen für das abgelaufene vierte Quartal und das Gesamtjahr 2018. Im Jahr 2018 hat First Majestic 11,7 Millionen Unzen Silber, 111.084 Unzen Gold, 16,1 Millionen Pfund Blei und 5,7 Millionen Pfund Zink produziert. Umgerechnet lag die Produktion damit bei 22,2 Millionen Unzen Silber-Äquivalent. Die Gesamtkosten je Unze lagen bei 14,95 Dollar und damit im Rahmen der Kostenprognose von 14,53 bis 18,83 Dollar je Unze.
Satter Verlust 2018
Die niedrigen Silberpreise im Jahr 2018 sorgten bei First Majestic allerdings für einen Verlust: Für 2018 meldet der Konzern einen Verlust von 204,2 Millionen Dollar oder 1,11 Dollar je Aktie. Der Löwenanteil ging auf eine Wertberichtigung über knapp 200 Millionen Dollar zurück. Der Cashbestand belief sich Ende 2018 auf 57 Millionen Dollar, Ende 2017 summierten sich die Barmittel noch auf 118,1 Millionen Dollar.
Von einem „bittersüßen Jahr“ spricht auch CEO Keith Neumeyer im Jahresbericht. Die größte Akquisition der Firmengeschichte, die San Dimas Mine, gepaart mit Silberpreisen auf einem Neun-Jahrestief hätten First Majestic das Leben schwer gemacht.
Die Aktie allerdings notiert mittlerweile auf einem Sechs-Monats-Hoch. Hier spielen sicherlich Hoffnungen auf einen höheren Silberpreis im laufenden Jahr genauso eine Rolle wie ein Mangel an handelbaren Silberaktien. Silber wird größtenteils als Bei- oder Co-Produkt bei anderen Minen gewonnen. Das Kapital, das in den Silberssektor strömt, verteilt sich entsprechend nur auf wenige Aktien. Und das macht Silberaktien auch derart volatil.
Charttechnisch ist First Majestic spannend, fundamental muss der Konzern beweisen, dass 2019 besser wird als 2018. Und dabei spielt der Silberpreis eine entscheidende Rolle. Bei 16 Dollar oder weniger, wird es schwierig, Geld zu verdienen. Die meisten Produzenten benötigen Preise von 20 Dollar oder – im Idealfall – mehr, um nachhaltig in die schwarzen Zahlen zu kommen. Steigt Silber in diese Region, werden Aktien wie First Majestic leicht Vervielfachungskandidaten.