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Extremer Schock für die Wirtschaft wie bei Lehman: Merkel pflichtet Lagarde bei, DAX sinkt

Extremer Schock für die Wirtschaft wie bei Lehman: Merkel pflichtet Lagarde bei, DAX sinkt
Foto: iStockphoto
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11.03.2020 ‧ Leon Müller

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich zu Wort gemeldet. Indem sie der Chefin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, in ihrer Einschätzung beigepflichtet hat, heizt sie die Panik an den europäischen Finanzmärkten zusätzlich an. Die EZB-Chefin hatte zuvor vor einem extremen Schock für die Wirtschaft gewarnt.

Sofern diese Aussagen auf die Finanzmärkte beruhigend wirken sollten, hat EZB-Präsidentin Christine Lagarde das Ziel weit verfehlt. Sie hat die EU-Regierungschefs wegen der Coronavirus-Krise Kreisen zufolge vor einem extremen Schock für die Wirtschaft gewarnt. Ohne koordiniertes Vorgehen werde Europa ein Szenario erleben, das viele an die große Finanzkrise 2008 erinnern werde, sagte Lagarde am Dienstagabend einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg während einer Telefonkonferenz des EU-Rats zufolge. Mit der richtigen Antwort werde sich der Schock wahrscheinlich als vorübergehend erweisen. Bloomberg nannte keine konkrete Quelle.

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EZB wird "alle Instrumente prüfen"

Die EZB werde auf ihrer Sitzung an diesem Donnerstag alle Instrumente prüfen, heißt es in dem Bericht. Man wolle die Liquiditätsversorgung sicherstellen und dafür sorgen, dass die Kreditvergabe nicht versiege. Die Maßnahmen würden aber nur wirken, falls die Regierungen auch handelten.

Lagarde lobte laut dem Bericht zwar auch die in einigen Bereichen getroffenen Maßnahmen der Regierungen. Sie fordere jedoch mehr. Falls man aber jetzt nicht mutig handle, drohe die Gefahr, dass Teile der Wirtschaft kollabierten. Es bestehe die Gefahr, dass der Schaden auch andere Länder als Italien treffe. In der Eurozone ist das ohnehin wirtschaftlich schwächelnde Italien durch die Krise besonders betroffen. Die italienische Regierung hatte die Sperrungen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit am Montag auf das ganze Land ausgeweitet.

Instrumente der EZB sind weitestgehend ausgenutzt

Die EZB hatte schon vor der Viruskrise die Staaten zum Handeln aufgefordert. So sollten Länder mit finanziellem Spielraum wie Deutschland ihren Ausgabenspielraum nutzen. Schließlich hat die Notenbank ihre Instrumente weitgehend ausgenutzt.


Der EZB-Rat trifft sich an diesem Donnerstag in Frankfurt. Die EZB könnte ihren Einlagezinssatz von bislang minus 0,5 Prozent weiter um 0,1 Punkte drücken. Außerdem könnte sie das Volumen ihrer Anleihekäufe erhöhen und so mehr Geld in den Wirtschaftskreislauf schleusen. Zudem könnte die EZB den Banken neue Billigkredite anbieten. Die britische Notenbank hat an diesem Mittwoch ihren Leitzins gesenkt. Die US-Notenbank hatte bereits am vergangenen Dienstag gehandelt und ihre Zinsen reduziert.

Die Reaktionen an den Finanzmärkten auf die Aussagen von Lagarde entfalten mir jeder Stunde, die vergeht, immer stärkere Wirkung. Der Eurokurs gab einen Teil seiner vorherigen Gewinne ab. Der DAX sinkt und hat gegen MIttag seine Gewinne wieder weitestgehend abgegeben. Der Mailänder MIB FTSE ist ins Minus gedreht.

Mit Material von dpa-AFX

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