Der Goldpreis ist derzeit in eine absolute Lethargie verfallen. Weder nach oben noch nach unten sehen wir aktuell große Ausschläge. Das Edelmetall pendelt mehr oder minder lustlos um die Marke von 1.475 Dollar. Doch wenn es nach Peter Schiff, CEO of Euro Pacific Capital, geht, dann wird diese Lethargie nicht mehr lange anhalten. Er glaubt, dass das inoffizielle QE-Programm der US-Notenbank Fed die Inflation anheizen wird und Gold deshalb steigen wird.
„Ich denke, der Goldpreis wird im kommenden Jahr steigen. Deshalb will ich es besitzen“, sagte er gegenüber dem Internetportal kitco.com. Er wisse nicht, wie stark Gold steige, glaubt aber, dass es sehr schnell von 1.500 auf 2.000 Dollar gehen könne, wenn der Anstieg einmal begonnen hat. Die Rezession in den USA sei nur aufgeschoben, nicht aufgehoben. Nach Ansicht von Schiff stehe die nächste Rezession in den USA bevor und sie werde schlimmer werden als die letzte.
Die Frage, ob es im kommenden Jahr zu einer Rezession in den USA kommen wird, ist umstritten. Ich persönlich gehe ehrlich gesagt nicht davon aus. Aber Schiff dürfte mit „aufgeschoben ist nicht aufgehoben“ durchaus Recht haben. Die Notenbank kann mit ihren Maßnahmen eine Rezession sicherlich hinauszögern. Doch dass es nie wieder zu einer Rezession kommen wird, ist nur Wunschdenken. Grundsätzlich sind Rezessionen auch nichts Schlimmes, sie gehören zu einem Wirtschaftszyklus dazu. Es könnte durchaus sein, dass die kommende Rezession – ähnlich wie bei einer verschleppten Grippe – schlimmer werden könnte als hätte man sie einfach zugelassen und auskuriert.
Der Goldpreis benötigt sicherlich keine Rezession, um weiter zu steigen. Es gibt genügend andere Katalysatoren. Allen voran der US-Dollar, der aus charttechnischer Sicht eine größere Topformation ausgebildet hat. Dazu könnte tatsächlich die Inflation in den USA sich der Zwei-Prozent-Marke nähern. Die Notenbank dürfte die Zinsen dennoch nicht erhöhen, was in niedrigeren Realzinsen resultieren dürfte. All das ist ein gutes Umfeld für den Goldpreis.