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26.03.2020 Florian Söllner

Exklusiv: CEO der 850-Prozent-Aktie Hypoport zu Corona. Ist der Immo-Boom vorbei?

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Hypoport

Der Fintech-Player Hypoport ist dank Immo-Boom und seines B2B-Kreditmarktplatz Europace zum Milliardenkonzern aufgestiegen. Europace ist die größte deutsche Plattform zum Abschluss von Immobilienfinanzierungen. Das System vernetzt Banken und Versicherungen mit mehreren Tausend Finanzberatern und ermöglicht so den direkten Vertragsabschluss. Doch kann in diesem Marktumfeld – geprägt von Corona und Unsicherheit - die Wachstumsstory weitergehen? Wir haben den Hypoport-Gründer Ronald Slabke im exklusiven Interview dazu befragt.

Herr Slabke, in Zeiten des Coronavirus: Verzichten erste Endkunden auf Immobilienfinanzierungen?

Ronald Slabke: Wir bemerken auf Seiten der Endkunden keine Abschwächung der Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen. Die derzeit abgeschlossenen Finanzierungen beziehen sich auf Immobilienkaufverträge, welche vor der Verunsicherung durch Corona in Deutschland angebahnt wurden. Aber auch bei Neuabschlüssen von Immobilienverträgen erwarten wir keinen signifikanten Rückgang. Dafür ist der Nachfrageüberhang einfach zu hoch. Vereinfacht gesagt, wo früher 30 Pärchen/Interessenten eine Wohnung besichtigt haben, schauen sich diese nur noch 10 interessierte Parteien an. Das reicht aber immer noch, da ja eh nur eine Partei die Wohnung kaufen kann.

Unsere Dr. Klein Berater bieten seit Jahren auch Videoberatung für die Baufinanzierung an. Derzeit sehen wir von Seiten der Endkunden eine verstärkte Nachfrage hierzu.

Auch auf die gesamte Gruppe bezogen sehen wir keine spürbaren Einschränkungen. Unsere Geschäftsmodelle - mit Ausnahme des oben erwähnten Segments Privatkunden – sind meist Plattformgeschäftsmodelle. Wir bauen mit den B2B Modellen, anders als beispielsweise der Einzelhandel oder die Gastronomie, auf relativ wenig Kundenkontakten auf.

Aber kühlt sich der Immobilien-Boom nicht dennoch ab?

Nein, die Frage ist eher mit welcher Dynamik der Immobilien-Boom sich fortsetzt. Alle Faktoren sprechen für eine weiter steigende Nachfrage und ein begrenztes bzw. langsamer als die Nachfrage ansteigendes Angebot an Immobilien. Deutschland als ökonomisches Zentrum der EU wird auch in den nächsten Jahren einen moderaten Zuzug an Menschen erfahren. Zusätzlich steigt die Anzahl der Ein-Personen-Haushalte durch einen steigenden Anteil an Singles in der Bevölkerung. Das Angebot an Immobilien ist weiterhin zu gering. Die Bereitschaft der Menschen ihre Immobilie zu veräußern ist gering. Zusätzlich wird der Neubau durch unvorteilhafte politische Rahmenbedingungen (z.B. Mietendeckel in Berlin) und mangelnde Bauressourcen (Facharbeiter und Materialien) begrenzt, was zu einer weiteren Verknappung des Angebots führt.

Hypoport (WKN: 549336)

Wie viel Marktanteil hat die Plattform Europace und was ist das Ziel?

Der Marktanteil von Europace in der privaten Immobilienfinanzierung beträgt rund 20 Prozent in Deutschland. Unser Ziel ist es diesen Marktanteil in 2020 und darüber hinaus weiter auszubauen. Insbesondere bei Sparklassen und Genossenschaftsbanken sehen wir hier ein riesiges Potenzial.

Rückblickend: Seit wir uns 2015 auf dem Eigenkapitalforum das erste Mal gesprochen haben ist die Aktie 850 Prozent gestiegen. Kann sich die Wachstumsstory weitere fünf Jahre fortsetzen?

Das Interesse an der Hypoport-Aktie hat sich seit 2015 sicherlich intensiviert. Gerade von angelsächsischen institutionellen Investoren sehen wir in den letzten Jahren ein verstärktes Interesse. 2015, heute und in Zukunft: Ich glaube fest an das Geschäftsmodell von Hypoport, welches aus den operativ sehr erfolgreichen einzelnen Plattformen besteht und zusätzlich hohe Synergien zwischen den Segmenten aufweist.

Aufgrund der Skalierbarkeit der Plattformgeschäfte werden wir zukünftig auch eine Margenverbesserung sehen. Hypoport ist aber auch ein Unternehmen mit einem großartigen Wachstum, welches wir über die nächsten Jahre weiter dynamisieren möchten. Hierfür werden wir weiter investieren: In unsere bestehenden und neuen Plattformen und in Key Account Mitarbeiter für die Intensivierung der Beziehungen zu unseren Partnern. Es ist also ein Ausbalancieren zwischen langfristigen Investitionen und kurzfristiger Profitabilität. In den vergangenen Jahren ist uns das ganz gut gelungen.

Herr Slabke, wie fair finden Sie das aktuelle Kursniveau – juckt es in den Fingern, auch einmal ein paar Aktien zu verkaufen?

Ich habe bisher noch nie Hypoport-Aktien verkauft und plane dies auch nicht. Gerade in der aktuellen Situation von pauschalen Panikverkäufen vor dem Hintergrund der Corona-Krise ist es sicherlich ein kluges Investment in aussichtsreichen Wachstumswerten mit bereits gutem Marktanteil zu investieren. Diese werden gestärkt aus der Situation hervorgehen.

Eine aktuelle Einschätzung zur Aktie sehen Sie im neuen AKTIONÄR TV:

Die Hypoport-Aktie ist seit dem Jahr 2015 Teil der Empfehlungsliste des AKTIONÄR Hot Stock Report (+850 Prozent) und wird hier weiter begleitet. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

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