Der unter Druck geratene Wirkstoffforscher Evotec hat zur Wochenmitte seine Zahlen für das erste Quartal vorgelegt und dem Kapitalmarkt ein Update zur Unternehmensentwicklung mit an die Hand gegeben. In diesem Zusammenhang verkünden die Hamburger auch die Schließung des Standorts im österreichischen Orth.
Doch zunächst ein Blick auf die Zahlen: Im ersten Quartal sank der Konzernumsatz um zwei Prozent auf knapp 209 Millionen Euro (Schätzung: 197 Millionen Euro). Evotec wies ein bereinigtes Konzern-EBITDA in Höhe von 7,8 Millionen Euro aus. Im Jahr zuvor stand hier noch ein Plus von 34,3 Millionen Euro in den Büchern. Evotec begründet die schwache Ergebnisentwicklung mit dem "Rückgang der Umsatzerlöse im niedrigen einstelligen Bereich, steigende Herstellungs-, Vertriebs- und Verwaltungskosten sowie einen geringeren Beitrag der sonstigen betrieblichen Erträge".
Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr erwartet das Evotec-Management einen Anstieg des Konzernumsatzes im zweistelligen Prozentbereich, beim bereinigten Konzern-EBITDA peilen die Hamburger einen Zuwachs im mittleren zweistelligen Prozentbereich an.
Um das profitable Wachstum des Unternehmens zu forcieren, nimmt Evotec einen strategischen Ausstieg aus dem Bereich der Gentherapie vor, der mit der Fokussierung und Optimierung der Kernmodalitäten durch die Schließung des Standorts in Orth einhergeht.
Positiv: Im Bereich "Discovery" sind die Aufträge um 70 Prozent gestiegen. Evotec wertet diese Entwicklung als Frühindikator für eine Erholung des Geschäfts Ende 2024.
Evotec versucht, das zuletzt verlorengegangene Vertrauen des Kapitalmarktes zurückzugewinnen. Indes hat sich der erwartet schwache Jahresstart eingestellt. Hoffnung ruht vor allem nun auf der zweiten Jahreshälfte. Anleger bleiben vorerst an der Seitenlinie und warten auch von der charttechnischen Seite ein positives Signal ab.