Tag für Tag laufen zahlreiche Konjunkturmeldungen über die Nachrichtenticker. In den meisten Fällen sorgen sie nicht gerade für Freude in den Vorstandsetagen der deutschen Chemieriesen BASF, Evonik oder Covestro. Denn oft bestätigen sie nur, dass es in Europa, China oder in den USA konjunkturell weiter mau läuft.
Doch in dieser Woche gab es zumindest wieder einen kleinen Hoffnungsschimmer. So hat sich die Wirtschaftsstimmung im Euroraum erneut verbessert. Der vom Analyseinstitut Sentix erhobene Konjunkturindikator stieg im Februar um 2,9 Punkte auf minus 12,9 Zähler, wie das Beratungsunternehmen am Montag mitteilte. Es ist bereits der vierte Anstieg in Folge. Sowohl die Bewertung der aktuellen Lage als auch die Zukunftsaussichten fielen besser aus als im Vormonat.
Trotz der besseren Stimmung bleibt Sentix pessimistisch: Der Erholungsprozess verlaufe zäh, Entwarnung könne nicht gegeben werden, lautet die Einschätzung. "Der negative Konjunktursog für die Eurozone kommt vor allem aus Deutschland", wo die Krise hartnäckig bleibe.
International sehe es allmählich wieder deutlich besser aus. Die US-Region blühe abermals auf. Auch Japan könne ökonomisch punkten. Die Region Asien ohne Japan versuche ebenfalls, konjunkturellen Halt zu entwickeln.
Der Konjunkturumfrage von Sentix wird von Analysten Beachtung geschenkt, weil sie früh im jeweiligen Berichtsmonat erscheint. Beobachter erhoffen sich Hinweise auf andere Indikatoren wie die ZEW-Konjunkturerwartungen oder das Ifo-Geschäftsklima. Die aktuelle Umfrage wurde vom 1. bis 3. Februar unter rund 1300 Investoren durchgeführt.
Die maue Entwicklung der Weltkonjunktur bleibt in einem ohnehin schwierigen Marktumfeld weiterhin die größte Herausforderung für die Chemiekonzerne BASF, Covestro und Evonik. Doch dies sollte mittlerweile längst ausreichend in den Kursen eingepreist sein. Daher bleiben die im historischen Vergleich sehr günstig bewertete Aktien von BASF (Stoppkurs: 36,00 Euro) sowie Evonik (Stopp: 15,00 Euro) bleiben für Mutige attraktiv. Die Papiere von Covestro, von denen es bezüglich einer möglichen Übernahme von Adnoc am Freitag erstmals seit längerer Zeit immerhin einige Aussagen von Insidern gab, sind indes weiterhin eine Halteposition (Stoppkurs 44,00 Euro).
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Mit Material von dpa-AFX