EssilorLuxottica überzeugt mit den am Donnerstag vorgelegten 2022er Zahlen nicht. Der italienisch-französische Brillenkonzern lag zwar – dank starker Nachfrage in Europa und dem starken Dollar – mit Umsatz und Gewinn im Rahmen der Markterwartungen. Doch der Ausblick lässt die Anleger zweifeln. Die Aktie verliert deutlich.
Der Brillenkonzern, der für solch exklusive Marken wie Ray-Ban, Burberry, Oakly und Ralph Lauren bekannt ist, verbesserte im vergangenen Jahr seine Umsätze um 14 (währungsbereinigt um acht) Prozent auf 24,5 Milliarden Euro. Der Überschuss stieg insgesamt um fast ein Viertel auf 2,9 Milliarden Euro. Beide Kennziffern entsprachen damit den durchschnittlichen Analysten-Schätzungen. Die Dividende soll indes um 29 Prozent auf 3,23 Euro je Aktie erhöht werden und damit stärker als von Experten erwartet.
Das Problem: Im vierten Quartal verlangsamte sich das Wachstum jedoch auf 3,9 Prozent (währungsbereinigt) gegenüber 8,2 Prozent im Vorquartal, was teilweise auf eine schwierige Vergleichsbasis nach dem starken Wachstum im Vorjahr zurückzuführen ist, so Essilor-Luxottica. Und auch der Ausblick des Brillenkonzerns ist zu unkonkret: Essilor hat zwar die Mittelfristziele bis 2026, wonach der Umsatz jährlich im mittleren einstelligen Bereich wachsen und die operative Marge knapp unter 20 Prozent liegen soll, bestätigt. Eine genaue Prognose für 2023 bleibt das Unternehmen allerdings schuldig.
Die im Eurozonen-Auswahlindex EuroStoxx 50 gelistete Aktie verliert am Donnerstag (Mittagszeit) rund 3,5 Prozent auf 168,60 Euro. Damit rutscht der Luxus-Titel unter den GD50, der aktuell bei 172,08 Euro verläuft. Nächster (starker) Support wäre im Falle weiteren Abgabedrucks dann der GD200 bei 159,35 Euro.
Klar, der Ausblick ist keine Offenbarung, und auch das zuletzt verlangsamte Wachstum bereitet den Anlegern nachvollziehbarerweise Kopfzerbrechen. Dennoch sind die langfristigen Aussichten für den globalen Luxus-Sektor herausragend – jährliche Wachstumsraten zwischen drei und acht Prozent werden erwartet. Daher ist die Aktie auf jeden Fall eine Halteposition.
(Mit Material von dpa-AFX)