Durch die Fusion von E.on mit der RWE-Tochter Innogy werden die Karten am deutschen Strommarkt neu gemischt. Wie bereits bekannt will sich E.on zukünftig stärker auf die Stromnetze und das Kundengeschäft fokussieren. DER AKTIONÄR hat beide Aktien genau unter die Lupe genommen und verschiedene Bewertungskennziffern verglichen.
Im Rahmen der Innogy-Fusion übernimmt E.on das Netz- und Kundengeschäft der RWE-Tochter und gibt im Gegenzug seine Sparte der erneuerbaren Energien an den einstigen Erzrivalen ab. Durch die Umstrukturierung des Konzerns wird die Vergleichbarkeit mit RWE zwar erschwert, ein Blick auf die Kennzahlen der beiden DAX-Werte lohnt sich dennoch.
Bewertungsvergleich der deutschen Versorger
Die Grafik zeigt: Der Stromproduzent RWE hat bei der Bewertung leichte Vorteile und kann gleichzeitig mit einer höheren Marge auftrumpfen. E.on bietet den Anlegern aufgrund der neuen Geschäftsfelder und dem Abschied von der klassischen Stromerzeugung jedoch mehr Sicherheit. Somit lässt sich auch ein leicht höhereres KGV für 2020 rechtfertigen.
Konservative Anleger sollten weiterhin zu E.on greifen. Durch den Konzernumbau wird E.on fit für die Zukunft und bietet wie bereits erwähnt sowohl mehr Sicherheit als auch ein höheres Wachstumspotenzial. Zudem ist der Aufwärtstend nach wie vor intakt. Wichtige Unterstüzungen sind die 200-Tage-Linie bei 9,25 Euro und die Kursmarke von 9,00 Euro.
RWE sollte dagegen von eher spekulativ orientierten Anlegern bevorzugt werden. Der Kohle-Ausstieg ist zwar beschlossene Sache, die Details sind jedoch noch nicht geklärt. Mit der Rückbesinnung auf Erneuerbare Energien kann der Konzern aber zuversichtlich in die Zukunft blicken. Auch bei RWE wurde der Aufwärtstrend zuletzt positiv getestet. Die Aktie sollte die Aufwärtsrallye zunächst weiter fortsetzen. Aktuell ist RWE in der Branche der etwas dynamischere Wert.