Durch den Megadeal zwischen E.on und RWE über den Verkauf von Innogy verschieben sich die Verhältnisse in der deutschen Energiebranche. Doch die Transaktion hat auch Auswirkungen auf die Bilanzen der Versorger. Milliardenschwere Verschiebungen von Schulden und Bargeld stehen an.
Dank der Übertragung der Minderheitsanteile an zwei Kernkraftwerken an RWE spart sich E.on 900 Millionen Euro an Rückstellungen. Zudem übernimmt der Rivale weitere 900 Millionen Euro an Rückbauverpflichtungen aus den Ökostromsparten von E.on und Innogy, 600 Millionen Euro an Steuerverbindlichkeiten und 400 Millionen Euro an Pensionslasten. Hinzu kommen 1,5 Milliarden Euro Bargeld, die RWE an E.on überweist.
Dennoch wächst auch der Schuldenberg von E.on durch die Transaktion. Einerseits werden die Milliardenschulden von Innogy übernommen, andererseits müssen rund fünf Milliarden Euro für die 23 Prozent Streubesitz an Innogy eingeplant werden. Insgesamt klettern die Schulden des Versorgers damit von derzeit 19 auf rund 35 Milliarden Euro.
Halten
Trotz der steigenden Schulden macht die Innogy-Übernahme durchaus Sinn. E.on positioniert sich künftig als reiner Energiedienstleister und ist für konservative Anleger eine gute Wahl. Charttechnisch steckt die Aktie aber seit Längerem in einem Seitwärtstrend fest. Neueinsteiger setzen vorerst auf dynamischere Werte. E.on bleibt eine Halteposition mit Stopp bei 7,80 Euro. Bei RWE sollten Anleger wegen des Dilemmas mit dem Hambacher Forst an der Seitenlinie bleiben.