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Endgegner Apple? Das ist ein Problem für PayPal

Endgegner Apple? Das ist ein Problem für PayPal
Foto: Rüdiger Wölk/IMAGO
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Nikolas Kessler 07.08.2023 Nikolas Kessler

PayPal hat im abgelaufenen Quartal erneut rückläufige Gewinnmargen und Nutzerzahlen verzeichnet. Die Analysten von Evercore ISI haben daraufhin Ursachenforschung betrieben und den wachsenden Konkurrenzdruck – allen voran durch Apple – als Schuldigen identifiziert. Das hat nun auch unmittelbare Auswirkungen auf die Empfehlung des Analysehauses.

Die im Vergleich zum Vorquartal erneut gesunkene operative Marge führt das Team um Evercore-Analyst David Togut zumindest teilweise auf Wachstum der Sparte Braintree zurück. Das Unternehmen wurde bereits im Jahr 2013 von PayPal übernommen und bietet Händlern technische Möglichkeiten, um auch Zahlungen mit digitalen Wallets wie Google Pay oder Apple Pay zu akzeptieren.

Solche Bezahlmethoden erfreuen sich zwar wachsender Beliebtheit, sind für das Unternehmen aber nicht so lukrativ wie klassische PayPal-Transaktionen. In der Folge ist die operative Marge von 22,7 Prozent im Vorquartal auf 21,4 Prozent gesunken.

Gleichzeitig hat PayPal für das zweite Quartal 431 Millionen aktive Nutzer ausgewiesen. Das waren zwar mehr als im zweiten Quartal 2022 (rund 429 Millionen). Im Vergleich zu den beiden Vorquartalen ist die Zahl der aktiven Nutzer allerdings gesunken.

Togut führt auch das auf die wachsende Verbreitung von Apple Pay als bequemer Bezahloption beim Online-Shopping zurück. Dadurch hätten die Verbraucher inzwischen mehr Alternativen zur Zahlung mit PayPal.

Die Kombination aus sinkenden Margen und verschärftem Wettbewerb führe zu „zunehmendem Gegenwind für das Umsatz- und Gewinnwachstum“, zitiert das Finanzportal Barron’s aus der Evercore-Studie. Dem PayPal-Management seien diese Herausforderungen bewusst, schreibt Togut unter Verweis auf entsprechende Äußerungen gegenüber Analysten.

Der strategische Fokus von PayPal liege daher inzwischen auch stärker auf der Monetarisierung der bestehenden Nutzer als auf der Neukundengewinnung. Zudem wolle der Zahlungsabwickler laut dem scheidenden CEO Dan Schulman auch mit Zusatzangeboten wie exklusiven Vergünstigungen und Coupons oder der Möglichkeit zur Sendungsverfolgung bei den Kunden zu punkten.

Ob das reicht, da scheint man bei Evercore ISI allerdings Zweifel zu haben. Zumindest hat Analyst Togut die Aktie nach der Zahlenvorlage in der Vorwoche von „Outperform“ auf „In Line“ abgestuft, was eine Halteempfehlung entspricht. Das Kursziel hat er dabei von 85 auf 65 Dollar gesenkt. Damit wäre die Aktie auf dem aktuellen Niveau nahezu fair bewertet.

PayPal (WKN: A14R7U)

Der Kursrutsch in der Vorwoche hat einen großen Teil der Kursgewinne seit Ende Mai aufgezehrt und den Hoffnungen auf eine nachhaltige Erholung einen heftigen Dämpfer verpasst. Die im Dezember eröffnete Comeback-Wette des AKTIONÄR läuft zwar noch, Anleger müssen nun allerdings wieder den Stopp bei 50 Euro im Auge behalten.

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