Während Umsatz und Ergebnis von PayPal im abgelaufenen Q2 über den Erwartungen der Wall Street lagen, haben neuerliche Sorgen um die Margenentwicklung am Donnerstag für heftige Kursverluste gesorgt. Zumindest bei der Suche nach einem neuen CEO scheint der Online-Bezahldienst aber endlich Fortschritte zu machen.
In der Analystenkonferenz im Anschluss an die Zahlenvorlage hat sich der scheidende PayPal-Chef Dan Schulman zur Suche nach einem Nachfolger geäußert. Seinen Worten zufolge sei man dabei nun auf der Zielgeraden.
„Wir befinden uns in der Endphase des Prozesses mit mehreren herausragenden Kandidaten, die alle hoch qualifiziert sind und sich darauf freuen, PayPal in das nächste Kapitel des Wachstums zu führen“, sagte Schulman. Gleichzeitig bekräftigte er seine Pläne, den Vorstandsvorsitz zum Jahresende abgeben und in den Verwaltungsrat des Unternehmens wechseln zu wollen.
Der langjährige CEO hatte diesen Schritt bereits im Februar angekündigt, seitdem läuft auch die Suche nach einem Nachfolger. Dass diese diese seit nunmehr sechs Monaten hinzieht, sorgt bei einigen Marktteilnehmern für wachsende Nervosität. Wichtige strategische Weichenstellungen könnten sich verzögern, bis der Wechsel an der Konzernspitze vollzogen ist, so die Befürchtung.
Dass nach Unternehmensangaben nun ein Durchbruch naht, ist also zweifelsohne eine gute Nachricht. Angesichts weiter gesunkener Gewinnmargen und verhaltener Analystenstimmen ist die Nachricht am Donnerstag allerdings in den Hintergrund getreten.
Die Enttäuschung der Anleger über das jüngste Zahlenwerk von PayPal ist mit Blick auf den Chart nicht zu leugnen. Satte 12,3 Prozent tiefer ist die Aktie am Donnerstag aus dem US-Handel gegangen. Ein großer Teil der Kursgewinne aus den letzten Wochen hat sich damit wieder in Luft aufgelöst – ein herber Dämpfer für die Comeback-Wette des AKTIONÄR. Investierte Anleger behalten den Stopp bei 50 Euro im Auge.