Flaue Winde zu Jahresbeginn sowie höhere Kosten für neu ans Netz genommene Solarparks in Spanien haben den Wind- und Solaranlagenbetreiber Encavis im ersten Quartal belastet. Umsatz und Ergebnis gingen daher zum Teil deutlich zurück. Auf die Prognose hat dies aber keinen Einfluss. Der MDAX-Neuling bekräftigte seine Aussichten für 2021 und rechnet dabei mit kräftigen Zuwächsen.
Die Windbedingungen waren insbesondere in den Monaten Januar und Februar deutlich schlechter als im Vorjahr. Der Umsatz nahm daher um rund zehn Prozent auf 58,9 Millionen Euro ab, wie das Unternehmen am Freitag in Hamburg mitteilte.
Das um verschiedene Effekte bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) sank von 50,6 Millionen auf 39,3 Millionen Euro. So belasteten auch die Kosten für den Hochlauf zweier spanischer Photovoltaikparks, die im September und im Januar ans Netz genommen wurden. Vor allem wegen diesen beiden Projekten stiegen die Stromerzeugungskapazitäten von Encavis im Quartal um mehr als 40 Prozent auf 1,8 Gigawatt. Unter dem Strich verbuchte Encavis einen Verlust von 2,2 Millionen Euro, weniger als die knapp 4,3 Millionen Euro ein Jahr zuvor.
Analysten hatten im Wesentlichen mit einem Rückgang bei Umsatz und Ergebnis gerechnet. Dennoch sprach ein Händler von "auf den ersten Blick nicht überzeugenden Zahlen". Das Quartal sei leicht unter den Erwartungen ausgefallen. Positiv sei aber der operative Barmittelfluss, ergänzte der Börsianer. Encavis habe im ersten Quartal enttäuscht, schrieb Jefferies-Analyst Martin Comtesse in einer ersten Reaktion. Der Ausblick sei aber bestätigt worden.
Die Aktie von Encavis konnte am Freitag deutlich zulegen und war am Ende mit einem Plus von 4,3 Prozent auf 15,36 Prozent der zweitbeste Wert des Tages im MDAX. Nur die Aktie von Varta konnte am Ende mit plus 4,5 Prozent noch etwas stärker zulegen. Aus charttechnischer Sicht wäre das Überwinden der 200-Tage-Linie ein wichtiges positives charttechnisches Signal.
(Mit Material von dpa-AFX)