Der amerikanische Pharma-Riese Eli Lilly will mit mehr als zwei Milliarden Euro eine neue Produktionsstätte für Medikamente etwa gegen Diabetes in Rheinland-Pfalz errichten. Der neue Standort in Alzey nahe Mainz solle ab 2024 aufgebaut werden, so der Vizepräsident von Eli Lilly, Edgardo Hernandez, am Freitag in Berlin. Die Kosten der geplanten Fertigungsanlage umfassen 2,5 Milliarden Dollar.
Bis zu 1.000 Menschen sollen dort nach der Fertigstellung beschäftigt sein, sagte Hernandez. Zusätzlich würden 1.900 Arbeitsplätze in der Bauphase entstehen. Mit der geplanten Produktionsstätte in Alzey will Eli Lilly sein Standortnetzwerk für injizierbare Medikamente und die dazugehörenden Injektionspens ausbauen.
Insgesamt gebe es dann sechs Fertigungsanlagen von Eli Lilly in Deutschland. Das Portfolio des Unternehmens für Medikamente gegen Adipositas, also starkes Übergewicht, solle ausgebaut werden. Die Produktion sei für den globalen Absatz vorgesehen, sagte Hernandez. Umsatzprognosen wollte er keine abgeben.
SCHOTT Pharma und Gerresheimer könnten profitieren
Als Hersteller von Spezialverpackungen wie Autoinjektoren versprechen sich auch Gerresheimer und SCHOTT Pharma in den kommenden Jahren florierende Geschäfte durch den Boom bei Diabetes- und Abnehmpräparaten. "Der GLP-1 Wachstumsschub wird aufgrund der Vorlaufzeiten erst ab 2024 deutlicher sichtbar werden und ab 2025 richtig durchschlagen. Wir werden liefern, was wir in unserer Guidance angekündigt haben, und unsere Aktionäre nicht enttäuschen. Wir sind sehr gut unterwegs – das werden wir mit unseren Ergebnissen belegen", zeigte sich vor wenigen Monaten Gerresheimer-Chef Dietmar Siemssen gegenüber dem AKTIONÄR zuversichtlich.
Eli Lilly rüstet für sich weiteres Wachstum bei seinen Diabetes- und Abnehmmedikamenten. Die Aktie ist allerdings schon gut gelaufen und sehr hoch bewertet, sodass Anleger bei dem Pharma-Wert die Restposition nur noch halten sollten. Unter den beiden Spezialverpackungsherstellern favorisiert DER AKTIONÄR aufgrund von Bewertungsaspekten das Papier von Gerresheimer. Allerdings sollten Neueinsteiger beim MDAX-Wert nun klare positive Chartsignale abwarten.
(Mit Material von dpa-AFX)