In der zurückliegenden Handelswoche hat der britisch-schwedische Pharma-Konzern Astrazeneca seine Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt und im gleichen Atemzug seine Jahresziele erhöht. Zudem gab die Gesellschaft einen Milliarden-Dollar-Deal im Bereich der sogenannten GLP-1-Medikamente bekannt. Damit will Astrazeneca zu Novo Nordisk und Eli Lilly aufschließen.
Das Unternehmen profitierte im dritten Quartal von guten Geschäften mit Krebsarzneien und Medikamenten bei Herzkreislauf-, Nieren- und Stoffwechselerkrankungen. Das für die Konzernprognose maßgebliche bereinigte Ergebnis je Aktie stieg im Berichtszeitraum um vier Prozent, abseits von Währungseffekten hatte das Plus neun Prozent betragen. Damit erfüllte Astrazeneca die Erwartungen von Analysten in etwa. Diese Kennziffer soll 2023 ebenfalls stärker steigen als zuvor angedacht und im besten Fall zu konstanten Wechselkursen im niedrigen Zehnerprozent-Bereich wachsen.
Allerdings knickte unter dem Strich der Quartalsgewinn um 16 Prozent auf etwa 1,38 Milliarden Dollar ein. Im Vorjahreszeitraum profitierte Astrazeneca von einem positiven Steuereffekt.
Der Umsatz soll nun gerechnet zu konstanten Wechselkursen jetzt um einen Prozentsatz im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen. In den drei Monaten von Juli bis Ende September hatte der Konzern seinen Erlös um fünf Prozent auf knapp 11,5 Milliarden US-Dollar (etwa 10,8 Milliarden Euro) über das Niveau des Vorjahreszeitraums steigern können - auf Basis konstanter Wechselkurs ergab sich ein Plus von sechs Prozent. Im Krebsgeschäft zogen die Umsätze mit den wichtigsten Kassenschlagern wie Tagrisso und Imfinzi kräftig an.
Spannender Deal
Zudem fädelte der Pharma-Riese einen Lizenzdeal mit dem Unternehmen Eccogene ein, den sich Astrazeneca bis zu zwei Milliarden Dollar kosten lässt. Die Chinesen forschen an einem Medikament auf Basis der GLP-1-Technologie unter anderem gegen Diabetes vom Typ 2 und gegen krankhaftes Übergewicht (Adipositas). GLP1-Medikamente stehen derzeit hoch im Kurs, Novo Nordisk ist hierbei mit der Substanz Semaglutid (Wegovy und Ozempic) sowie Eli Lilly mit dem Wirkstoff Tirzepatid (Mounjaro und nun auch mit Zepbound) auf der Überholspur.
Astrazeneca befindet sich klar auf Kurs und steigt in den Megamarkt mit GLP-1-Präparaten ein. Für den AKTIONÄR zählt der Titel unverändert zu den aussichtsreichsten Pharma-Werten auf dem Kurszettel. Neueinsteiger sollten allerdings nun positive Chartimpulse abwarten.
(Mit Material von dpa-AFX)