Die Euro am Sonntag hält die Lage bei Daimler für etwas verrückt: Das Unternehmen meldet jeden Monat Rekorde: Im Juli lieferte der Konzern 164.000 Fahrzeuge aus. Das sind neun Prozent mehr als ein Jahr zuvor und so viel wie noch nie. Der Kurs ist seit Jahresbeginn aber zweistellig gesunken. Die Aktie gehört damit zu den schlechtesten im DAX. Der Grund für diese schwache Entwicklung sind die Sorgen der Anleger bezüglich der Zukunft aufgrund der neuen Technologien, wie dem elektrisch angetriebenen Auto oder dem sich selbst fahrenden Auto. Das dürfte die Marktpositionen in der Branche durcheinanderbringen und neue Wettbewerber, wie vielleicht Alphabet oder Apple mit sich bringen. Die Analysten der US-Investmentbank Jefferies verweisen zudem auf schwächelnde Schwellenländer und mögliche Probleme in Europa, wenn sich dort die politischen Probleme verschärfen.
In der Vergangenheit haben Fahrzeug-Konzerne die Dividenden in einem gesamtwirtschaftlichen Abschwung oft gesenkt. Doch für das laufende Jahr dürfte Daimler die Schätzungen der Analysten erfüllen. Die Dividendenrendite wird auf 5,6 Prozent geschätzt und das ist ein ungewöhnlich hoher Wert für eine Firma aus dieser Branche. Das KGV von 7 für das nächste Jahr liegt 20 Prozent niedriger als der langjährige Durchschnitt. Bei etwas weniger als 50 Euro befindet sich eine charttechnische Unterstützung. Die Euro am Sonntag rät risikobereiten Anlegern deshalb, die derzeitige Schwäche der Notierung zum Einstieg mit einem Kursziel von 67 Euro und einer Absicherung bei 49 Euro zu nutzen.