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Drillisch: TecDAX-Verlierer trotz guter Zahlen – die Hintergründe

Drillisch: TecDAX-Verlierer trotz guter Zahlen – die Hintergründe
Foto: Börsenmedien AG
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Stefan Sommer 16.11.2014 Stefan Sommer

Die Expansionspläne von Drillisch stoßen auf Skepsis an der Börse. Der Mobilfunkprovider kündigte einen Zukauf in Milliardenhöhe an. Die Aktien standen daraufhin am Freitag trotz guter Quartalszahlen unter Druck und zählten damit zu den Top-Verlierern im TecDAX.

Drillisch will die E-Plus-Tochter Yourfone Yourfone mit 235.000 Kunden übernehmen und dafür einen mittleren bis hohen zweistelligen Millionenbetrag auf den Tisch legen. Commerzbank-Analystin Heike Pauls geht davon aus, dass Drillisch pro Kunde rund 300 Euro oder insgesamt 70 Millionen Euro zahle. In ihren Augen ein zu hoher Preis.

Der Konzern baut damit seine Kooperation mit Telefonica Deutschland weiter aus. Die beiden Unternehmen haben im Sommer einen Vertrag geschlossen, in dem Drillisch für fünf Jahre insgesamt 20 Prozent der Netzkapazitäten erhält. Diese Netzvereinbarung musste Telefonica Deutschland eingehen, damit die europäischen Wettbewerbshüter den Zusammenschluss mit E-Plus genehmigten. Seit Anfang Oktober ist E-Plus nun eine 100-prozentige Tochter von Telefonica Deutschland. Mit der Fusion ist der neue Konzern nach Kundenzahlen nun die Nummer eins in Deutschland noch vor der Deutschen Telekom und Vodafone.

Geteilte Meinung der Analysten

Analyst Adrian Pehl von der Investmentbank Equinet bleibt weiter optimistisch für Drillisch. Der Mobilfunkprovider habe starke Resultate für das dritte Quartal vorgelegt, so Pehl in einer aktuellen Studie. Der Equinet-Analyst geht entgegen seiner Kollegin von der Commerzbank sogar von einem Kaufpreis von rund 82 Millionen Euro aus. Die entspräche einem Preis von 350 Euro je Kunden, was für Flatrate-Vertragskunden nicht unüblich wäre, erklärte der Experte.

Heike Pauls von der Commerzbank hat Drillisch auf „Reduce“ mit einem Kursziel von 23 Euro belassen. Die Kennziffern des Mobilfunkdienstleisters hätten den durchschnittlichen Markterwartungen entsprochen, so die Expertin. Der von ihr geschätzte Preis von 70 Millionen Euro für Yourfone ist in ihren Augen allerdings zu Hoch.

Langfristig aussichtsreiches Investment

Auch DER AKTIONÄR bleibt bei seiner bullischen Einstellung für Drillisch. Die Quartalszahlen waren stark und haben die hohe Profitabilität des Konzerns aufgezeigt. Der Zukauf von Yourfone ist derzeit noch schwer einzuschätzen, da kein klarer Preis feststeht. Drillisch bleibt aber ein wachstumsstarkes Unternehmen und dürfte langfristig weiter Zulegen. Investierte Anleger beleiben daher dabei. Das Kursziel liegt nach wie vor bei 35 Euro.

 

(Mit Material von dpa-AFX)

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