Die milliardenschwere 5G-Versteigerung hat bei 1&1 Drillisch in den vergangenen Monaten für einen deutlichen Kurssturz gesorgt. Zuletzt hatte die Aktie des Telekomkonzerns zwar eine erste Erholung aufs Parkett gelegt. Doch am Donnerstag stürzt der MDAX-Titel wieder ab. Eine radikale Abstufung von Macquarie sorgt für einen Verlust von über fünf Prozent.
Wir haben Frequenzen ersteigert, mit denen wir in der Lage sind, ein leistungsfähiges 5G-Netz aufzubauen.
In einer Branchenstudie schreibt Analyst Guy Peddy, dass der Aufbau eines vierten Mobilfunknetzes in Deutschland durch Drillisch die Renditen aller Anbieter beeinträchtigen dürfte. Die Auswirkungen für die United-Internet-Tochter sieht er wohl besonders dramatisch. Denn das Kursziel hat Peddy drastisch von 45,00 auf 20,50 Euro gesenkt – das Votum entsprechend auf „Underperform“ reduziert.
Aktuell notiert der Kurs noch 25 Prozent über diesem Kursziel. Doch das Risiko bleibt hoch: Die Auktion für den neuen Mobilfunkstandard war erst der Anfang. Drillisch muss das Netz nun komplett neu aufbauen, das wird weitere Milliarden verschlingen. Mit der Rückendeckung der Mutter United Internet ist das möglich – und wohl auch alternativlos –, für die kurzfristige Gewinn- und Kursentwicklung aber nicht förderlich.
Drillisch befindet sich in der Zwickmühle. Der Aufbau eines eigenen Netzes ist sehr teuer, das alte Geschäftsmodell steht aber vor dem Aus. Anleger sollten die Entwicklung weiter von der Seitenlinie betrachten und nicht ins fallende Messer greifen.