Die milliardenschwere 5G-Auktion hat in den vergangenen Monaten zu einem wahren Ausverkauf bei 1&1 Drillisch und der Mutter United Internet geführt. Die Aktien der beiden MDAX-Konzerne haben sich auf Jahressicht etwa halbiert. Jetzt sind die Papiere günstig zu haben – zumindest sieht das United Internet so.
Am Mittwoch hat United Internet bekannt gegeben, dass die Beteiligung an Drillisch von 73,3 auf 75,1 Prozent ausgebaut wurde. Dabei sei „das aktuelle Kursniveau genutzt“ worden. United Internet unterstreicht damit laut eigener Aussage sein Bekenntnis zur Strategie von Drillisch, ein eigenes, viertes Mobilfunknetz aufzubauen.
Durch das Überschreiten der 75-Prozent-Schwelle wäre United Internet nun dazu berechtigt, einen Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag mit Drillisch abzuschließen. Laut eigener Aussagen sei es aber nicht geplant, bei der Tochter durchzuregieren.
Nach der Kurshalbierung sind die Aktien von Drillisch und United Internet in der Tat günstig wie lange nicht. Doch die Milliardenkosten für den 5G-Aufbau werden über Jahre belasten. Es steht noch immer nicht fest, wie der Netzaufbau vonstattengehen soll. Klar ist lediglich, dass die Kosten enorm werden. DER AKTIONÄR sieht deshalb nach wie vor kein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis und rät unverändert, an der Seitenlinie zu bleiben.