Evonik hat im dritten Quartal wie andere Chemiekonzerne auch der Corona-Krise ein gutes Stück weit getrotzt. Der Umsatz fiel zwar im Jahresvergleich um zehn Prozent auf 2,92 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Dienstag bei der Vorlage der endgültigen Resultate in Essen mitteilte. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ging indes nur um vier Prozent auf 519 Millionen Euro zurück.
Dabei profitierte der Konzern von Kostensenkungen sowie guten Geschäften mit Produkten für Hygieneanwendungen und für die Bauwirtschaft. Das Management bleibt angesichts der Virus-Pandemie weiter vorsichtig. "Die Corona-Krise ist noch lange nicht vorbei, die Visibilität bleibt sehr gering", sagte Finanzchefin Ute Wolf laut Mitteilung.
Unter dem Strich verdiente der MDAX-Konzern 149 Millionen Euro. Vor einem Jahr waren es noch rund 1,5 Milliarden Euro gewesen, was allerdings am Verkauf des Methacrylatgeschäfts gelegen hatte.
Den Mitte Oktober konkretisierten Jahresausblick bestätigte Konzernchef Christian Kullmann nun. Im Gesamtjahr 2020 will er ein bereinigtes operatives Konzernergebnis zwischen 1,8 und 2,0 Milliarden Euro erreichen, nach 2,15 Milliarden im Vorjahr. Die Umsatzprognose liegt bei 11,5 bis 13 Milliarden Euro. Hier waren es 2019 noch 13,1 Milliarden Euro gewesen. Beim freien Mittelzufluss (Free Cashflow) sollen es 2020 nun rund 700 Millionen Euro werden.
DER AKTIONÄR ist für die günstig bewertete Evonik-Aktie nach wie vor zuversichtlich gestimmt. Zuletzt ist die Aktie allerdings deutlich unter Druck geraten. Im Bereich von 20 Euro trifft das Papier aber nun auf eine wichtige Unterstützung. Wer bei der Dividendenperle (aktuelle Rendite: 5,1 Prozent) bereits investiert ist, kann dabeibleiben. Der Stopp sollte zur Absicherung bei 19,00 Euro belassen werden.
(Mit Material von dpa-AFX)