Evonik ist besser durch die Corona-Krise gekommen als gedacht. Das belegen auch die jüngst gemeldeten (vorläufigen) Zahlen zum dritten Quartal. Der Spezialchemiekonzern hat von der gestiegenen Nachfrage der Autobauer nach Kunststoffteilen profitiert, Wirkstoffe für Medikamente sind gefragt (gewesen) und Bestandteile für Desinfektionsmittel sowieso. Und der BVB-Sponsor hat zudem die Früchte seines rigorosen Kostenmanagements geerntet. Das hat die Analysten auf den Plan gerufen – die haben das Essener Unternehmen zuletzt mit positiven Kommentaren dekoriert. Aktuell meldet sich JPMorgan mit einer ebenfalls positiven Einschätzung zu Wort.
So hat die US-Großbank ihre Einstufung für Evonik auf "Overweight" mit einem Kursziel von 25 Euro bestätigt. Nach der Vorgabe hätte der MDAX-Wert ausgehend vom aktuellen Kursniveau noch rund 14 Prozent Aufwärtspotenzial.
Nach wie vor schwächelnde Exporte brasilianischen Geflügelfleisches könnten im vierten Quartal niedrigere Absatzvolumina von Evonik nach sich ziehen, schrieb JPMorgan-Analyst Chetan Udeshi in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Ein Lagerabbau von Nahrungszusätzen wie Methionine, Vitamin E und zu einem geringeren Anteil auch Vitamin A habe zuletzt niedrigere Kassapreise für diese Stoffe zur Folge gehabt.
DER AKTIONÄR ist nach wie vor positiv für Evonik gestimmt. Der Essener Konzern ist breit ausgestellt und sollte auch weiterhin gut durch die Corona-Krise kommen. Investierte Anleger bleiben der Dividenden-Perle (aktuelle Rendite: 5,1 Prozent) treu und sichern ihre Position mit einem Stopp-Kurs bei 19,00 Euro ab.
Mit Material von dpa-AFX