Der britische Energieriese BP hat kürzlich die Zahlen für das erste Quartal des laufenden Jahres vorgelegt. Da man – was mittel- bis langfristig durchaus positiv zu werten ist – etwas Geld weniger in den eher kreativlosen Rückkauf eigener Aktien steckt, ging es mit dem Kurs trotz solider Ergebnisse deutlich bergab. Eine gute Chance!
Denn die Mehrheit der Analyten bleibt für die BP-Anteile nach wie vor bullish gestimmt. So hat etwa die kanadische Bank RBC die Einstufung für BP anlässlich der jüngst veröffentlichten Quartalszahlen auf "Outperform" mit einem Kursziel von 650 Pence (umgerechnet 7,40 Euro) belassen. Dass der britische Ölkonzern weniger Aktien zurückkaufen will als erwartet, sei am Markt negativ aufgenommen worden, schrieb Analyst Biraj Borkhataria. Dies sei eine übermäßig harte Reaktion auf die erneut guten Zahlen des Unternehmens. Der Handel mit Öl und Gas sei nach wie vor eine der beständigsten Triebfedern für die Erträge, während BP bei der Umsetzung seiner Ziele auf Kurs zu sein scheine.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel für die Dividendentitel von 710 auf 700 Britische Pence leicht gesenkt, die Aktie aber auf der "Conviction Buy List" belassen. Der Ölkonzern habe abermals stark abgeschnitten und die Erwartungen übertroffen, erklärte Analyst Michele della Vigna.
Deutsche Bank Research hat die Einstufung für BP nach Zahlen zum ersten Quartal auf "Buy" mit einem Kursziel von 551 Pence belassen. Der Ölkonzern habe im Handelsgeschäft erneut die Erwartung übertroffen, bertonte Analyst James Hubbard in seiner Studie. Da die Nettoinvestitionen etwas geringer ausgefallen seien als von ihm gedacht, habe die Nettoverschuldung leicht positiv überrascht.
Es bleibt dabei: BP ist dank der breiten Aufstellung, der guten Kostenstruktur, der soliden Bilanz und der immer noch günstigen Bewertung weiterhin einer der absoluten Top-Picks im Energiesektor. Der Stoppkurs sollte bei 4,60 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX