Der Schweizer Pharmakonzern Novartis kann einen weiteren Erfolg verbuchen. Er ist mit seinem Kandidaten Crizanlizumab zur Behandlung von Sichelzellanämie einen wichtigen Schritt weiter. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat den Zulassungsantrag angenommen und wird ihn im Zuge des Verfahrens "Priority Review" beschleunigt bearbeiten, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Die Sichelzellenanämie ist eine erbliche Erkrankung der roten Blutkörperchen.
Die Behörde gewährte Crizanlizumab das beschleunigte Verfahren auf Grundlage von Daten aus einer Phase-2-Studie. Sie hatten gezeigt, dass eine Behandlung mit dem Wirkstoff sogenannten vaso-okklusiven Krisen (VOCs) vorbeugt. VOCs sind Gefäßverschlüsse, die zu anfallartigen und schmerzhaften, zum Teil sogar lebensbedrohlichen Durchblutungsstörungen (Sichelzellkrisen) führen.
Durch das beschleunigte Zulassungsverfahren verkürzt sich die Überprüfungszeit der FDA auf sechs von standardmäßig zehn Monate. Im Falle einer Zulassung wäre Crizanlizumab der erste monoklonale Antikörper, der auf einen bestimmten Mechanismus bei Sichelzellkrankheiten abzielt.
Novartis bleibt einer der innovativsten Pharmakonzerne und damit auch einer der großen Branchenfavoriten des AKTIONÄR. Novartis hat ein enorm starkes Portfolio mit einer Vielzahl von hochinteressanten Forschungsprojekten vorzuweisen. Nicht zu verachten ist außerdem die hohe Dividendenrendite von derzeit 3,3 Prozent.
Aufgrund eines Streits um ein neues Partnerschaftsabkommen zwischen der EU und der Schweiz können zahlreiche Schweizer Aktien, darunter auch Novartis, derzeit nicht an den deutschen Handelsplätzen Frankfurt usw. gehandelt werden. Ein Handel über Lang & Schwarz und an der Schweizer Heimatbörse ist aber nach wie vor möglich. DER AKTIONÄR empfiehlt, Gewinne bei der Aktie von Novartis laufen lassen.
(Mit Material von dpa-AFX)