Freenet ist Deutschlands größter netzunabhängiger Mobilfunkanbieter. Die Internetfernsehplattform waipu.tv gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die mittelfristigen Aussichten stimmen. Bei den Investoren steht die Aktie aufgrund der Dividende im Fokus. Der Aufwärtstrend ist intakt, das nächste Ziel klar definiert. Eine Bestandsaufnahme!
Freenet kennen viele Anleger noch als reinen Mobilfunkanbieter. Doch das Unternehmen baut daneben seit einigen Jahren eine Marktposition im Fernsehbereich aus. Dabei sind sowohl die Marke freenet TV (digitales Antennenfernsehen), über die öffentlich-rechtliche sowie private TV-Inhalte vertrieben werden (lineares Antennenfernsehen), als auch waipu.tv. Hier kann der Kunde über das Internet fernsehen – auf private TV-Haushalte ausgerichtet.
„Wir verdienen unser Geld im Wesentlichen durch den Vertrieb von Postpaid-Mobilfunkverträgen im Service-Provider-Modell. Wir vertreiben neben den originalen Tarifen der drei großen Netzbetreiber Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica (O2) auch eigene, exklusiv bei Freenet angebotene Tarife in den jeweiligen Netzen“, so Finanzvorstand Ingo Arnold im sommer gegenüber dem AKTIONÄR. „Wir bedienen hauptsächlich den Privatkundenmarkt und haben hier nach eigener Schätzung rund 20 Prozent Marktanteil. Daneben erwirtschaften wir mit unserem TV-Geschäft mittlerweile einen relevanten EBITDA-Anteil, der stetig wächst.“
Hintergrund: Freenet verfügt mit waipu.tv über die am schnellsten wachsende IPTV-Plattform in Deutschland und ist daher einer der Hautprofiteure des zur Jahresmitte weggefallenen Nebenkostenprivilegs. Denn seit dem 1. Juli gibt es für betroffene Mieter keine Kabelgebührenpflicht mehr. Mit der Abschaffung des Nebenkostenprivilegs dürfen Vermieter die Kabelgebühren nicht mehr auf ihre Mieter umlegen. Diese können nun selbst entscheiden, welchen TV-Empfangsweg sie wählen. Über zwölf Millionen TV-Haushalte in Deutschland sind von dieser Änderung betroffen. waipu.tv agiert dabei nicht als Konkurrent zu Streamingangeboten wie Netflix oder DAZN, sondern als komplementäres Produkt. Freenet bietet daher seine Produkte in Kombination mit Streaminganbietern wie Netflix an.
Anfang des Monats hat Freenet neue Mittelfrist-Ziele veröffentlicht. Im Jahr 2028 erwartet der Vorstand ein Gewinn aus dem Tagesgeschäft von mindestens 600 Millionen Euro. Das wäre ein Anstieg um rund einem Fünftel verglichen mit 2023, als operativ vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) gut 500 Millionen Euro verdient wurde. Dabei soll sich die Zahl der waipu.tv-Kunden bis 2028 auf 3,5 Millionen knapp verdoppeln. Ende September 2024 waren es 1,8 Millionen.
Ebenfalls wichtig: Der freie Barmittelzufluss soll sich in den kommenden drei Jahren auf 330 Millionen Euro deutlich verbessern. Dabei verfolgen die Norddeutschen eine durchaus interessante Dividendenpolitik. 80 Prozent der Free Cash Flows sollen an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Damit sollte 2024 auch die im Frühjahr für das Jahr 2023 gezahlte Dividende von 1,77 Euro je Aktie übertroffen werden. Damit würde die Ausschüttung das vierte Jahr in Folge steigen, bei einer durchschnittlichen Dividendenrendite von rund sieben Prozent.
DER AKTIONÄR halt an seiner Alt-Empfehlung aus dem Dezember 2020 (Empf.-Kurs: 17,44 Euro) fest. Langfristige Kundenverträge mit konstanten Wertbeiträgen bilden bei Freenet eine solide Basis. Durch kontinuierliches Erweitern des eigenen Portfolios wie zuletzt im IPTV-Bereich wird Wachstum generiert. Die nachhaltig hohen Cashflows ermöglichen zudem eine lukrative Dividendenpolitik. Der intakte Aufwärtstrend rundet das Bild ab. Die Aktie dürfte Kurs auf das rund 15 Prozent entfernte Allzeithoch aus dem Jahr 2015 bei 33,10 Euro nehmen. Investierte Anleger lassen ihre Gewinne laufen. Neueinsteiger können zudem die letzte Meile bis (mindestens) zum Allzeithoch mitfahren.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Freenet.