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Dialog Semiconductor: Warum die Aktie bis Mai möglicherweise nicht mehr steigt

Dialog Semiconductor: Warum die Aktie bis Mai möglicherweise nicht mehr steigt
Foto: Börsenmedien AG
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23.03.2015 ‧ Markus Horntrich

Dialog Semicondcutor vollzieht nach einer sagenhaften Entwicklung im laufenden Jahr eine Konsolidierung. Aus einem einfachen Grund wird sich die Aktie schwertun, vor Anfang Mai neue Höchstkurse zu erreichen. Ein Grund zur Sorge ist das jedoch nicht.

Schulden werden vorzeitig beglichen

Es ist im Grunde eine positive Nachricht, die, abgesehen von der Konsolidierung des Gesamtmarktes, den Kurs der Dialog-Aktie drückt. Der Apple-Zulieferer will die ausstehende Wandelanleihe im Volumen von 201 Millionen Dollar weit vor Fälligkeit (2017) zurückzahlen. Dialog hat angekündigt, eine entsprechende Call-Option zum 5. Mai zu ziehen. Da die mit einem Kupon von lediglich einem Prozent ausgestattete Wandelanleihe bei etwa 150 Prozent des Nominalwertes notiert, ist nicht davon auszugehen, dass die Anleiheinhaber den Rückzahlungspreis von 100 Prozent akzeptieren werden. Stattdessen werden alle Bondhalter zum Wandlungspreis von 29,60 Dollar (27,23 Euro bei einem Euro-Dollar-Kurs von 1,0870) in Dialog-Aktien wandeln.

Effekt 1: Gewinn je Aktie wird verwässert

Das bringt zunächst einmal fundamentale Veränderungen: Durch die dann höhere Aktienanzahl – es kommen 6,8 Millionen neue Aktien hinzu – sinkt der Gewinn je Aktie. Es ergibt sich eine Verwässerung von rund zehn Prozent. Ein Teil dieser Verwässerung wird jedoch von Währungseffekten wieder ausgeglichen. Die Analysten haben in ihren Schätzungen deutlich höhere Euro-Dollar-Kurse zugrunde gelegt. Je schwächer der Euro, desto besser für die Aktie, da Dialog ausschließlich in Dollar fakturiert, aber in Euro notiert.

Effekt 2: Bilanzrelationen verbessern sich

Von der Gewinnverwässerung abgesehen ist dieser Schritt ein Zeichen der Finanzstärke des Chip-Entwicklers. Die Bilanzrelationen werden sich substanziell verbessern. Die Finanzverbindlichkeiten gehen um 180 Millionen Dollar zurück. Zudem fällt auch die jährliche Zinslast um zwei Millionen Dollar. Durch die Ausgabe der neuen Aktien im Zuge der Wandlung der Anleihe wird zudem die Eigenkapitalbasis gestärkt.

Effekt 3: Wandelanleihegläubiger auf der Short-Seite aktiv

Da die Wandelanleihegläubiger über den Bond Dialog-Aktie im Gegenwert von 27,23 Euro eingebucht bekommen, dürften einige versuchen, die aufgelaufenen Gewinne bei der Aktie schon im Vorfeld zu sichern. Wer die Möglichkeit über entsprechende Wertpapierleihen hat, dürfte daher die Aktie zum aktuellen Niveau leer verkaufen, um die Position anschließend mit den gewandelten Aktien glattzustellen. Es besteht daher ein mutmaßlicher Aktienüberhang von bis zu 6,8 Millionen Aktien. Der Druck, der aktuell auf dem Papier lastet, dürfte folglich spätestens nach dem Wandlungstermin und der entsprechenden Einbuchung der neuen Aktien bei den Anleihegläubigern abnehmen.

Aktie bleibt ein Kauf

Bei den Analysten kommt die Maßnahme von Dialog gut an. Hauck & Aufhäuser hat das Kursziel deutlich angehoben. Statt 47 Euro sehen die Analysten nun einen fairen Wert von 54 Euro und bescheinigen der Aktie somit ein Kurspotenzial von rund 30 Prozent. Die Erfolgsstory ist noch nicht zu Ende. Der Wert gönnt sich technisch bedingt lediglich eine verdiente Verschnaufpause.

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