Die in der Vorwoche vorgestellte Reform zum Postgesetz hat dem Aktienkurs der DHL Group Rückenwind verliehen. Denn der Boner Logistikriese könnte dadurch in verschiedenen Bereichen zum Teil die Kosten deutlich reduzieren. Nun haben auch einige Analysten die Vorlage des Wirtschaftsministeriums angesehen und ihr Urteil abgegeben.
So hat etwa die US-Investmentbank Goldman Sachs die Einstufung für die Papiere der DHL Group nach einer Investorenveranstaltung auf "Neutral" mit einem Kursziel von 46 Euro belassen. Der Logistikkonzern hoffe, dass das neue Postgesetz Anfang 2024 verabschiedet wird, schrieb Analyst Patrick Creuset in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Dies böte die Grundlage für Preiserhöhungen bei Briefsendungen, um die Kosteninflation der vergangenen Jahre auszugleichen.
Etwas optimistischer ist indes die britische Großbank Barclays. Deren Analystin Alexia Dogani hat die Einstufung für DHL Group nach einem Reformvorschlag des Bundeswirtschaftsministeriums für das Postgesetz auf "Overweight" mit einem Kursziel von 49 Euro belassen. Der Vorschlag umfasse Bereiche wie Brieflaufzeiten, fairen Wettbewerb und Preisregulierung, zu denen aber noch keine Details vorlägen, schrieb Dogani in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Sie geht davon aus, dass die Reform die Kostenflexibilität des Logistikkonzerns unterstützen wird.
Aller Voraussicht nach dürfte es beim Logistikriesen insgesamt auch 2024 relativ gut laufen. Das Unternehmen ist einfach weltweit strategisch clever und breit aufgestellt und sollte im Falle einer Wiederbelebung der Weltwirtschaft davon überproportional profitieren. Vor diesem Hintergrund erscheint die aktuelle Bewertung der Dividendenperle (aktuelle Rendite: 4,3 Prozent) deutlich zu günstig. So beläuft sich das KGV für 2024 auf 12 - dies ist ein im Branchenvergleich immer noch ein relativ niedriger Wert. Daher bleibt es dabei: Der DAX-Titel ist unverändert ein Kauf. Der Stoppkurs kann nach wie vor bei 34,00 Euro belassen werden.
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Mit Material von dpa-AFX