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28.02.2022 Martin Mrowka

Devisen-Markt: Rubel-Crash nach Swift-Sanktionen – massive Zinserhöhung der Russland-Zentralbank hilft nicht

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EUR/RUB Wechselkurs: Euro / Russischer Rubel

Der Westen zieht die Sanktionsschraube gegen Russland massiv an. Nicht nur der Ausschluss von russischen Banken vom internationalen Zahlungsverkehr schmerzt das Land. Stärker wirken die Sanktionen gegen die russische Zentralbank. Sie kann die Russen-Währung Rubel nicht mehr stützen. Folge: Der russische Rubel crasht um etwa 30 Prozent auf ein historisches Tief.

Die russische Notenbank hat mit einer massiven Zinsanhebung versucht, den Rubel-Absturz zu mildern. Der Leitzins steige um 10,5 Prozentpunkte auf 20,0 Prozent, teilte die Zentralbank am Montag-Morgen in Moskau mit. Die außenwirtschaftlichen Bedingungen hätten sich drastisch verändert, hieß es zur Begründung. Die höheren Zinsen sollen dem Abwertungsrisiko der Landeswährung Rubel und Inflationsgefahren entgegenwirken.

Das Finanzministerium Russlands führte darüber hinaus eine Pflicht für Unternehmen ein, Teile ihrer Erlöse in Fremdwährung zu veräußern. Die Maßnahme dürfte ebenfalls darauf abzielen, einen Kurssturz des Rubel zu begrenzen.

Geholfen hat es dem Rubel nicht. Am Vormittag steht der russische Rubel gegenüber dem US-Dollar gut 20 Prozent tiefer als am Freitag. Ein Dollar kostete im Gegenzug zeitweise mit etwa 108 Rubel so viel wie noch nie. Am Freitag mussten noch rund 84 Rubel für einen Dollar gezahlt werden.

Die Bürger stürmten aus Angst vor einem weiteren Absturz des Rubels an Geldautomaten im ganzen Land an, um Fremdwährungen wie Dollar und Euro abzuheben.

Auch gegenüber dem Euro stürzt der Rubel um fast 20 Prozent ab. Andersherum steigt der Euro am Devisenmarkt zeitweise bis auf 121,90 Rubel. Zuletzt notierte der Euro bei 112 Rubel.

EUR/RUB Wechselkurs: Euro / Russischer Rubel (WKN: 965642)

Auch der russische Aktienmarkt leidet massiv. Der Russian Trade Index verliert am Montag-Vormittag mehr als 20 Prozent und näherte sich wieder den Tiefen, die am Tag des Einmarschs in die Ukraine markiert wurden. Am späten Vormittag wurde der Handel ausgesetzt. Wann am Dienstag gehandelt werden soll, will die Bank of Russia erst morgen entscheiden.

Russische Aktien wie Gazprom oder Lukoil leiden auch unter den beschlossenen Exportbeschränkungen. Ausrüstungen von Ölraffinerien, Flugzeugteile und Halbleiter dürfen nicht mehr nach Russland geliefert werden. "Die Beschränkungen auf Hightech-Exporte dürften der Wirtschaft Russlands langfristig beträchtlich schaden", sagte Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer. 

Die massiven Finanzsanktionen der westlichen Gemeinschaft gegen Russland dürften das große Land in seiner ökonomischen Entwicklung stark behindern. Die russische Wirtschaft dürfte in eine Phase sehr niedrigen Wachstums eintreten und sich nach Ende des Ukraine-Krieges nur langsam erholen.

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(Mit Material von dpa-AFX)

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