Der Ukraine-Krieg wird zu einer starken Belastung für europäische Finanzwerte. Obwohl deutsche Banken im Branchenvergleich noch ein geringeres Engagement in Russland und der Ukraine haben, werfen Anleger die Aktien heute aus ihren Depots. Denn durch die am Wochenende verhängten Sanktionen des Westens nehmen die Unsicherheiten stark zu.
Banktitel sind im Krieg um die Ukraine zwischen die Fronten geraten. Die Sanktionen des Westens gegen russische Banken dürften zu vermehrten Störungen auch bei den Instituten in der Eurozone führen. Davon sind auch die großen Geldhäuser aus Deutschland betroffen, obwohl Deutsche Bank und Commerzbank deutlich weniger direktes Engagement in Russland und der Ukraine als beispielsweise Konkurrenten aus Südeuropa haben.
Andere trifft es noch härter
Die Folgen für alle Banken sind derzeit aber noch nicht abzusehen, mögliche Gegenmaßnahmen Russlands als Reaktion auf die Sanktionen des Westens stehen noch aus. Die Deutsche Bank hat heute wenig verwunderlich die rote Laterne im DAX inne und verliert am Vormittag zwischenzeitlich rund acht Prozent. Am stärksten trifft es im europäischen Finanzsektor allerdings die österreichische Raiffeisenbank, die das größte Geschäft in der Ukraine und Russland unter den Peers unterhält.
Kurs im freien Fall
Die Deutsche Bank will im laufenden Jahr ihre Sanierung abschließen und war bisher auf einem guten Weg. Der Krieg in der Ukraine könnte nun aber zu Turbulenzen nicht nur beim Aktienkurs sorgen. Dieser ist im Sturzflug, einstellige Kurse sind je nach Entwicklung der Lage nicht auszuschließen.
DER AKTIONÄR hatte den Titel bis zur vergangenen Woche auf dem Empfehlungszettel. Bei 11,50 Euro wurde die Aktie aber ausgestoppt und verkauft. In der aktuellen Situation verbietet sich ein Neueinstieg nicht nur wegen des negativen Chartbildes.