Nachdem das ertragreiche Geschäft mit zeitkritischen Sendungen der Deutschen Post im vierten Quartal Federn lassen musste, rechnet der Vorstand nun mit Besserung. "Ich erwarte ein ziemlich starkes Quartalsende", sagte Post-Vorstandsmitglied John Pearson in einem Interview der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX in Dubai.
Der Manager verantwortet mit dem Geschäft der zeitkritischen Waren- und Brief-Sendungen die Ertragsperle des Konzerns aus Bonn. Während dieser in der südost-chinesischen Metropole Shenzhen dieses Jahr ein zweites Drehkreuz auf dem chinesischen Festland einweihen will, streben immer mehr Firmen danach, sich unabhängiger von China zu machen. Pearson bewertet diese Entwicklung positiv, seiner Meinung nach dürfte das DHL-Geschäft dank breiter Investitionen davon stärker profitieren als die Konkurrenten.
Im vierten Quartal waren im Express-Bereich die Sendungsmengen deutlich zurückgegangen, steigende Kosten konnten zudem nicht mehr wie zuvor an die Kunden weitergegeben werden. Die Schwäche begründete die Post mit der Zurückhaltung der Verbraucher, sowie der allgemein global wirtschaftlichen Schwäche. 2022 musste das Express-Segment deshalb einen Rückgang beim operativen Ergebnis (Ebit) einstecken.
Bereits vergangene Woche bei der Bilanzpressekonferenz des Dax-Konzerns hatte das Management um Noch-Chef Frank Appel aber davon berichtet, dass die Volumina seit dem Ende des chinesischen Neujahrsfests wieder anziehen. Das Firmenkunden-Geschäft (B2B) habe den Tiefpunkt durchschritten, bestätigte Pearson. Das Gewicht der Sendungen nehme wieder zu, was seiner Auffassung nach ein Zeichen für die Erholung der asiatischen Wirtschaft ist.
DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: Die Deutsche Post ist sehr gut aufgestellt, um vom weiteren Wachstum des Online-Handels zu profitieren. Dennoch ist die Aktie im Branchenvergleich und auch im historischen Vergleich sehr günstig bewertet und bleibt ein Kauf (Stopp: 29,00 Euro).
Mit Material von dpa-AFX
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