Die Furcht vor einer Abschwächung der Weltwirtschaft hat am Mittwoch auch die Anleger der Deutschen Post erfasst. Anlass zur Sorge gab eine Prognosesenkung des US-Wettbewerbers Fedex, die den zuletzt guten Lauf der Post-Aktien erst einmal stoppte. Damit fielen die Anteilsscheine des "gelben Riesen" als Schlusslicht im kaum veränderten Leitindex DAX um rund 1,6 Prozent auf 30,24 Euro.
Fedex sieht den Geschäftsausblick angesichts wachsender Handelsspannungen und Unsicherheiten negativ beeinflusst von einem schwächeren globalen Wirtschaftsumfeld. Der Rivale hatte deshalb am Vorabend nach Börsenschluss an der Wall Street angekündigt, der bereinigte Gewinn je Aktie werde im laufenden Geschäftsjahr bei 11 bis 13 US-Dollar liegen - ein Wert, der nicht nur unter den ehemaligen Zielen, sondern auch deutlich unter den Prognosen der Analysten liegt. Selbst angesichts schon niedriger Erwartungen am Markt sei die Senkung des Gewinnziels für das laufende Geschäftsjahr ziemlich enttäuschend, schrieb Analyst Jordan Alliger von der US-Investmentbank Goldman Sachs.
Die Anleger zogen die Reißleine: Die Fedex-Aktien sackten im vorbörslichen US-Handel um mehr als 9 Prozent auf gut 157 Dollar ab. Dies ist der tiefste Stand seit Anfang September.
Die Deutsche Post hatte derweil Anfang August mit einer moderaten Prognoseerhöhung den Anschein erweckt, dass sie sich dem negativen Umfeld aus Konjunktursorgen, Handelsstreitigkeiten und Gewinnwarnungen entziehen könnte. Grund zur Zuversicht lieferten insbesondere das gestiegene Sendungsaufkommen und die höheren Preise im heimischen Paketgeschäft. Ferner soll die Erhöhung des Briefportos im zweiten Halbjahr zusätzlich für ein besseres Ergebnis sorgen.
Bislang zählen die Deutsche-Post-Aktien noch mit einem Gewinn von rund 26 Prozent seit Jahresbeginn zu den besten Werten im DAX. Das Börsenbarometer hat in diesem Zeitraum ein Plus von gut 17 Prozent angehäuft.
Mit dem jüngsten Rücksetzer bei der Aktie der Deutschen Post hat sich das charttechnisch zuletzt starke Bild etwas eingetrübt. Wichtige wäre mittelfristig der Sprung über das Jahreshoch bei 31,34 Euro. Aus bewertungstechnischer Sicht ist die Aktie der Deutschen Post noch immer günstig. Das 2019er-KGV liegt bei 14. Nicht zu verachten ist die starke Dividendenrendite von derzeit 3,9 Prozent. Ein Stopp bei 24,00 Euro sichert nach unten ab.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Deutsche Post.
(Mit Material von dpa-AFX)