Wer im Digitalzeitalter noch auf klassische Briefe setzt, muss für den Versand im nächsten Jahr etwas mehr zahlen. Die Deutsche Post erhöht das Inlandsporto für einen maximal 20 Gramm schweren Standardbrief zum 1. Januar um 5 Cent auf 85 Cent. Für eine Postkarte werden 70 Cent fällig und damit 10 Cent mehr als bisher.
Bei einem maximal 50 Gramm schweren Kompaktbrief gibt es einen Portoaufschlag von 5 Cent auf 1 Euro. Andere Sendungsarten werden ebenfalls teurer. Die Post begründet die neuen Preise mit sinkenden Sendungsmengen und höheren Kosten. Die zuständige Regulierungsbehörde, die Bundesnetzagentur, hatte grünes Licht gegeben für das neue Porto.
Alte Briefmarken werden nicht ungültig, man muss sie aber zusätzlich frankieren, berichtet dpa-AFX. Wer dies in den ersten Januartagen nicht tut und Briefe nur mit den alten Marken verschickt, dürfte aber Glück haben. „Wir lassen in den ersten Tagen des neuen Jahres Kulanz gelten und werden die unterfrankierten Briefe nicht sofort zurückschicken", sagte ein Post-Sprecher. So habe man es auch schon bei den vorigen Portoerhöhungen getan.
Die Post dreht beim Porto in der Regel alle drei Jahre an der Preisschraube. Die neuen Preissätze sind bis Ende 2024 gültig. Die Briefmenge sinkt im Internetzeitalter schon seit Langem, weil viele Menschen zur Kommunikation lieber auf Mails, Chatnachrichten oder Posts in sozialen Medien setzen. Trotzdem ist das Briefgeschäft noch eine lukrative Sache für den Bonner Konzern.
Weitaus wichtiger ist jedoch für die Deutsche Post das Paketgeschäft. Und dieses ist zuletzt insbesondere aufgrund der Coronalage sehr stark gewesen. Die Post-Aktie kann am heutigen Dienstag deutlich zulegen: Mit einem Plus von 1,2 Prozent ist sie am Vormittag der fünfstärkste Wert des Tages im DAX. Die mittel- bis langfristigen Aussichten für das Mitglied im AKTIONÄR-Depot bleiben gut. Anleger lassen die Gewinne laufen.