Nach einem starken dritten Quartal konzentriert sich die Deutsche Post jetzt auf das Weihnachtsgeschäft. Das wird über die Profitabilität des Geschäfts auf Jahressicht entscheiden. Denn der DAX-Konzern ist in diesem Jahr besonders gefordert: Wegen der Pandemie und des boomenden Online-Handels erreichen die Paketmengen neue Höchststände.
Wenn der Konzern das gut meistert, könnte er den oberen Teil der Prognosespanne erreichen, erklärte Finanzchefin Melanie Kreis am Dienstag in einer Telefonkonferenz. "Wir erwarten einen sehr starken Peak", so Kreis. "Wir versuchen uns so vorzubereiten, dass wir damit klarkommen."
Die zweite Herausforderung, die auf den Konzern wartet, verdankt er ebenfalls der Corona-Pandemie: Die Verteilung des Impfstoffs sobald es soweit ist. Aber auch da gibt sich Post-Chef Frank Appel gelassen: Die Frage laute eher, ob ausreichend Impfstoff produziert werde, und nicht, ob die Logistik funktioniere. "Wir sind seit Beginn der Pandemie mit Pharmaunternehmen im Gespräch", erklärte Appel. Aus der Verteilung der Schutzmaterialien habe man viel gelernt. "Wir fühlen uns gut gerüstet." Wie sich die Verteilung eines Impfstoffes allerdings finanziell für den Konzern auswirke, könne man noch nicht sagen.
Bisher hat der Logistikriese von der Corona-Pandemie eher profitiert: Die Sendungsmengen waren bereits im Jahresverlauf deutlich angestiegen. Im dritten Quartal hat der Konzern 367 Millionen Pakete verschickt und damit 11,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Zu Jahresbeginn hatte die Firma nur mit einem Wachstum von bis zu fünf Prozent gerechnet. Auf der anderen Seite schrumpfte aber auch die Briefmenge schneller als zuvor, zudem ging das Geschäft mit lukrativen Werbesendungen deutlich zurück. Grund hierfür: die knappen Kassen von Firmenkunden in Corona-Zeiten. Insgesamt hat die Corona-Krise das Geschäft des Konzerns bisher jedoch eher angekurbelt statt ausgebremst.
Auch wenn es bei der Aktie der Deutschen Post heute kräftige Gewinnmitnahmen gibt. Am Nachmittag ist das Papier mit einem Minus von 5,1 Prozent hinter Adidas der zweitschwächste Wert des Tages im DAX. DER AKTIONÄR bleibt aber zuversichtlich. Noch nicht investierte Anleger können bei Schwäche zugreifen. Die Aktie befindet sich auch im Aktien-Musterdepot des AKTIONÄR. Ein Stopp bei 33 Euro sichert nach unten ab.
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(Mit Material von dpa-AFX)