Die Experten der DZ Bank bleiben für die Aktie der Deutschen Post bullish gestimmt und haben das Kursziel nach den Quartalszahlen von 47 auf 49 Euro angehoben. Zudem wurde die Einstufung auf "Kaufen" belassen. Bei dem Logistikkonzern sei der Jahresstart weitgehend planmäßig verlaufen, schrieb Analyst Dirk Schlamp.
Das erste Quartal sei geprägt gewesen von einem verhaltenen Konsumklima und einer Normalisierung der Frachtmärkte. Insbesondere das Geschäftsfeld Fracht/Spedition und auch die Sparte Post & Paket Deutschland verzeichneten deutliche Gewinnru?ckgänge. Seit März aber zeigten sich in verschiedenen Bereichen Stabilisierungstendenzen, die sich in den kommenden Quartalen weiter verfestigen sollten.
Indes bekommen Firmenkunden der Deutschen Post DHL künftig umfassend mitgeteilt, wie viele Treibhausgase beim Versand ihrer Sendungen freigesetzt worden sind. Ab August bekommen alle Geschäftskunden einen Bericht, in dem ihre jeweiligen CO2-Emissionen pro Monat aufgeschlüsselt werden, wie der Logistikkonzern am Montag in Bonn mitteilte. Es gehe um die ganze Prozesskette von der Abholung bis zur Zustellung der Pakete, Retouren, Warenpost und anderer Dienstleistungen wie Sperrgut-Transporten.
Man wolle der Kundschaft helfen, nachhaltiger zu werden, sagte der Post-Manager Ole Nordhoff. "Erst wenn ich als Geschäftskunde weiß, wie groß mein individueller CO2-Fußabdruck ist, kann ich entscheiden, wo ich ansetzen muss, um meine Produkte umweltfreundlicher an die Endkunden zu bringen."
Wegen des boomenden Online-Handels ist die Paketbranche schon seit langem auf Wachstumskurs. Die vielen Transporter auf den Straßen führen allerdings zu Kritik in Politik und Umweltschutzbewegung, die auf die CO2-Bilanz der Paketflut hinweisen. Um ihr Geschäftsmodell weniger klimaschädlich zu machen, investiert die ganze Paketbranche verstärkt in Elektromobilität. Besonders der Marktführer DHL macht Tempo, auf der letzten Meile bis zur Zustellung hat die Firma in Deutschland bereits rund 23 000 Elektrotransporter im Einsatz.
Mit dem CO2-Bericht für die Firmenkunden will die Deutsche Post DHL ihren Vorsprung vor der Konkurrenz besser zur Geltung kommen lassen. Denn für Firmenkunden - etwa Online-Händler - ist es positiv, einen relativ niedrigen CO2-Ausstoß zu haben. Sollten Firmenkunden den Treibhausgas-Werte der Paketdienstleister leicht vergleichen können, könnte das ein Wettbewerbsvorteil für DHL sein.
Auch DER AKTIONÄR ist für die Deutsche Post unverändert bullish gestimmt. Der sehr gut positionierte DAX-Konzern glänzt mit einer soliden Bilanz und mittel- bis langfristig guten Perspektiven. Die im Peergroup-Vergleich günstig bewertete Aktie bleibt ein klarer Kauf (Stopp: 31,00 Euro).
Mit Material von dpa-AFX
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