Nach 15 Jahren an der Spitze der Deutschen Post ist Frank Appel abgetreten. Sein Nachfolger wird Tobias Meyer, wie sein Vorgänger früher bei der Unternehmensberatung McKinsey tätig war. Er ist bereits seit 2019 im Vorstand und kündigte an, am Kurs seines Vorgängers festhalten zu wollen. Dennoch fällt die Aktie an seinem ersten Tag im Amt deutlich.
Doch dies hat nichts mit ihm persönlich zu tun. Denn der Kursrückgang liegt vor allem am Dividendenabschlag von 1,85 Euro. Oder anders ausgedrückt: Die Post-Titel werden heute ex-Dividende gehandelt. Die Ausschüttung, die fünf Cent über dem Niveau des Vorjahres liegt, wurde gestern durch die Hauptversammlung beschlossen. In der kommenden Woche können sich die Anteilseigner über die Gutschrift freuen. Auf Basis des gestrigen Schlusskurses beläuft sich die Dividendenrendite auf 4,3 Prozent.
Was wird aus dem Briefgeschäft?
Indes erklärte die Deutsche Post auf der gestrigen Hauptversammlung in Bonn, dass man auch zukünftig überall in Deutschland Briefe und Pakete zustellen will, mahnt dabei aber entsprechende Rahmenbedingungen an. Der scheidende Konzernchef Frank Appel betonte, die Firma wolle auch künftig Universaldienstleister sein. Dies umfasst die bundesweite Zustellpflicht - also auch auf dem Land, wo die Zustellung relativ teuer ist. Appel machte aber klar, dass ein Ausstieg bei widrigen Rahmenbedingungen möglich wäre. "Wenn der Gesetzgeber uns zwingt, dass wir andere Maßnahmen machen müssen, dann müssen wir das betrachten und sehen, was passiert."
Der 61-jährige Manager, dessen Amtszeit am Donnerstag endete, bezog sich dabei auf die Reform des Postgesetzes, das seit 1999 nicht wesentlich novelliert wurde. Es stammt also aus einer Zeit, in der Briefe viel wichtiger waren als heute und das Internet nur eine Nebenrolle spielte. Seither hat die Post Pflichten einzuhalten, etwa dass 80 Prozent der eingeworfenen Briefe am nächsten Werktag beim Empfänger sein müssen. Außerdem muss in jedem größeren Dorf eine Post-Filiale sein, das ist meistens ein Einzelhändler mit einem Post-Schalter. Zudem müssen Briefkästen gut erreichbar sein.
DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: Der sehr gut positionierte DAX-Konzern glänzt mit einer soliden Bilanz und mittel- bis langfristig guten Perspektiven. Die im Peergroup-Vergleich günstig bewertete Aktie bleibt ein klarer Kauf (Stopp: 31,00 Euro).
Mit Material von dpa-AFX
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