Die Aktie der Deutschen Post hat sich seit dem Märztief bei 19,10 Euro zuletzt deutlich erholen können. Mehr als 60 Prozent ging es seitdem wieder nach oben. Auch am heutigen Montag gehört die Aktie zu den Gewinnern im DAX. Der starken Verfassung konnte auch die Kurszielsenkung durch die Credit Suisse nichts anhaben.
Michael Kuhn, Analyst bei der Société Générale, kürzte in einer am Montag vorliegenden Studie seine Schätzungen für den diesjährigen Gewinn je Aktie um fast ein Drittel, wovon die Hälfte auf Einmalfaktoren zurückgehe. In schwierigen Zeiten habe der Logistiker aber ein robustes und breit aufgestelltes Geschäftsmodell. Das Kursziel reduzierte Kuhn von 40 auf 35, die Einstufung hat er aber auf „Buy“ belassen.
Die Deutsche Post kommt nach eigenen Angaben "extrem stabil" durch die Corona-Krise. Eine neue Prognose traut sich Konzernchef Frank Appel allerdings noch nicht zu. "Momentan ist die Volatilität noch enorm. Deswegen haben wir uns entschieden, noch keine neue Prognose zu geben", erklärte Appel bei einer Online-Konferenz des Internationalen Clubs Frankfurter Wirtschaftsjournalisten am vergangenen Mittwoch.
Die Post hatte ihr Gewinnziel für 2020 wegen der Ausbreitung des Corona-Pandemie Ende Februar unter Vorbehalt gestellt und es Anfang April wie viele andere Konzerne ganz kassiert.
Allerdings betonte Appel am Mittwoch, dass die weltweiten Lieferketten nie zusammengebrochen seien. "Wir haben nicht einen Tag nicht operiert in der Welt." Nur wenige Stationen der Deutschen Post DHL seien geschlossen gewesen. Es gebe angesichts der Krise zwar einen weltweiten Einbruch der Konsumentennachfrage – so etwas habe es global noch nie gegeben –, die Preise für Luftfracht seien hingegen enorm gestiegen.
DER AKTIONÄR hat die Aktie der Deutschen Post im März bei 23,44 Euro zum Kauf empfohlen. Seitdem notiert das Papier rund 33 Prozent im Plus. Die nächste wichtige charttechnische Hürde wartet in Form des Dezemberhochs 2019 bei 35,00 Euro. Auch aus fundamentaler Sicht hätte die Aktie noch Luft nach oben. Die Post-Titel sind sowohl im Vergleich mit Wettbewerbern als auch vor allem im historischen Vergleich derzeit relativ günstig bewertet.
(Mit Material von dpa-AFX)
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