Wer in den letzten Tagen bei der Deutschen Bank investiert blieb, kann sich über Kursgewinne freuen. Auch heute zieht das Papier wieder an, auch ein negativer Analystenkommentar der Berenberg Bank kann daran nichts ändern. Rückenwind geben zudem die Quartalszahlen der Commerzbank.
Die Privatbank Berenberg hat das Kursziel für die Deutsche Bank nach Halbjahreszahlen von 4,5 auf 5 Euro angehoben, die Einstufung aber auf "Sell" belassen. Schwungvolle Kapitalmärkte hätten fast allen Investmentbanken im bisherigen Jahresverlauf Ertragssteigerungen ermöglicht, was auch auf das deutsche Finanzinstitut zugetroffen habe, schrieb Analyst Eoin Mullany. Doch das dürfte nur kurzlebig sein, denn das vorgelegte Zahlenwerk impliziere Marktanteilsverluste.
Rückzug aus globalem Aktienhandel
Ob die Deutsche Bank tatsächlich Marktanteile verloren hat, lässt sich abschließend nicht genau sagen. Es gibt auch Punkte im Zahlenwerk, die eher auf das Gegenteil hindeuten. Klar ist, dass die Zuwächse im Handel nicht so groß waren wie bei den US-Konkurrenten. Doch das ist auch nicht mehr der Anspruch der Bank, zumal der Rückzug aus dem globalen Aktienhandel läuft.
Restrukturierung kostet
Unterstützend wirken heute die Zahlen der Commerzbank. Mehr dazu hier. Die Aktie steigt ebenfalls deutlich, nachdem die Gewinnprognosen übertroffen wurden. Unter dem Strich hat die Bank mit 220 Millionen Euro deutlich mehr verdient als die Deutsche, die im zweiten Quartal einen kleinen Verlust einfuhr. Allerdings befindet sich die Deutsche Bank seit letztem Sommer in der Restrukturierung, während bei der Commerzbank noch eine neue Strategie gesucht wird.
An die Gewinne der Commerzbank kann die Deutsche-Bank-Aktie zwar nicht anknüpfen, aber die Notierung marschiert Richtung acht Euro. Diese Marke ist nicht nur psychologisch wichtig, sie bildet auch einen charttechnischen Widerstand. Wer die Aktie im Depot hat, bleibt dabei.
Mit Material von dpa-AFX.