Die Digitalisierung erlebt mit Corona in Deutschland endgültig ihren Durchbruch. Das betrifft sämtliche Branchen und macht auch vor dem Finanzsektor nicht halt. Bereits vor der Pandemie nahm die Entwicklung Fahrt auf und hielt die Institute auf Trab. Insgesamt sind die deutschen Banken bei der Digitalisierung hinter der Kurve. Bei der Deutschen Bank gibt es jetzt zwei Rückschläge im Fintech-Bereich.
So soll die App Yunar nach nur zwei Jahren wieder eingestampft werden. Nutzer können dort Kundenkarten digital verwalten, aber die Rahmenbedingungen hätten sich geändert, sodass eine Fortführung keinen Sinn mehr ergebe. Das sagte Deutsche-Bank-Manager Philip Laucks in der Wirtschaftswoche. Die Nutzung von Bonus- und Loyalitätsprogrammen von Fluglinien und Hotels sei eingebrochen. Bereits vor der Corona-Pandemie soll die Bank einen externen Partner oder Käufer gesucht haben, um die notwendigen Investitionen zu stemmen.
Nicht gut läuft es auch beim Fintech Zeitgold. Das Unternehmen will eine Software zur Buchhaltungsautomatisierung entwickeln, muss nun aber einen Großteil seiner Mitarbeiter entlassen. Die Deutsche Bank hatte sich im Mai mit 27 Millionen Euro an der Firma beteiligt, nachdem es im Jahr davor bereits zehn Millionen Euro waren.
Die Deutsche Bank darf bei der Digitalisierung nicht den Anschluss verlieren. Das Digitalressort „Digital Ventures“ wurde im Mai zerschlagen und auf die Abteilungen der Privatkundensparte verteilt. Ob nun mehr Output kommt, muss sich zeigen.
Die Aktie konnte zuletzt wieder deutlich Boden gut machen und nähert sich der Marke von neun Euro an. Gelingt der Bruch, kommt die 50-Tage-Line bei 8,34 Euro in den Fokus. Eine Unterstützung liegt um 7,90 Euro. Anleger halten die Aktie.