Lange Zeit waren Experten skeptisch, was denn Umbau der Deutschen Bank angeht. Es gab nur eine Kaufempfehlung. Ausgerechnet jetzt, da der Ukraine-Krieg seit vier Wochen tobt, hat Goldman Sachs die Bewertung der Aktie wieder aufgenommen. Auch andere Analysten sehen die zukünftige Entwicklung positiv.
Den Papieren der Deutschen Bank gelang ein guter Jahresstart, vor der russischen Invasion erreichte die Notierung in der Spitze mehr als 14 Euro. Nun sind die Aussichten aus wirtschaftlicher Hinsicht unsicherer geworden, doch die Analysten von Goldman Sachs scheint das nicht zu stören. Sie haben die Bewertung der Aktie erneut gestartet, das Kursziel haben sie auf 18,70 Euro hochgeschraubt, was mehr als 60 Prozent Aufwärtspotenzial entspricht. Sie raten Anlegern jetzt zuzugreifen.
Die Deutsche Bank werde gegenüber der Goldman-Prognose für 2022 eine höhere Eigenkapitalrendite erzielen und weitere Gewinne seien möglich, da die Erträge steigen dürften, so Analyst Chris Hallam. Die Bank habe ihr Kosten-Ertrags-Verhältnis deutlich verbessert, und höhere Zinsen dürften den Nettozinserträgen einen Schub verleihen Die gute Diversifizierung des Kreditgebers in den Bereichen Asset Management, Wealth, Retail, Corporate und Investmentbanking sollte helfen, die sich ändernde Branchendynamik zu bewältigen.
Die kanadische Bank RBC ist nicht ganz so optimistisch, aber sie hat das Kursziel für die Aktie von 11 auf 12,50 Euro angehoben und die Einstufung auf „Sector Perform“ belassen. In ihrem Basisszenario geht Analystin Anke Reingen von einer Konjunkturabschwächung im laufenden Jahr und einem wieder normalisierten Umfeld 2023 aus. Die Anlagestory für europäische Banken sei daher aktuell nicht ganz so attraktiv. Ihre Favoriten sind HSBC und UBS.
Insgesamt kommt die Aktie derzeit bei den von Bloomberg befragten Analysten im Schnitt auf ein Kursziel von 13,17 Euro. Mittlerweile raten mit neun mehr Experten zum Kauf, als zum Verkauf (vier). Dabeibleiben würden die restlichen 15 Analysten. Goldman Sachs hat mit 18,70 Euro das höchste Ziel ausgesprochen.
Die Deutsche-Bank-Aktie ist mit einem KGV von knapp unter 8 günstig bewertet. Im schwachen Markt verlor die Notierung gestern, der GD100 bei 11,56 Euro kommt nun in Sicht. Nach oben begrenzt der GD50 um 11,85 Euro. DER AKTIONÄR rät Anlegern nun auch wieder zum Einstieg. Die Gründe lesen Sie in der aktuellen Ausgabe. Ab Freitag am Kiosk, oder hier als ePaper.
Mit Material von dpa-AFX.