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Deutsche Bank und Wirecard: Das ist mehr als peinlich...

Deutsche Bank und Wirecard: Das ist mehr als peinlich...
Foto: istock
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Fabian Strebin 18.01.2021 Fabian Strebin

Der aktuelle Bundestags-Untersuchungsausschuss zu Wirecard hat jetzt auch einen peinlichen Schriftverkehr zwischen Deutsche-Bank-Aufsichtsrat Alexander Schütz und dem ehemaligen Wirecard-CEO Markus Braun zutage gefördert. Zudem blockieren die Aufsichtsbehörden die Berufung eines Topmanagers in den Vorstand.

Am 17. Februar 2019 schreibt Schütz in einer Email in Bezug auf die britische Zeitung „Financial Times“ (FT) an Braun: „hab ja in der FT gelesen dass du ganz ein schlimmer bist“, gefolgt von einem Ironie-Smiley. Nach etwas Smalltalk über Urlaub an der Côte d'Azur teilt Schütz seinem Vertrauten mit: „habe übrigens 3x wirecard aktien gekauft letzte woche, macht diese zeitung fertig!!“, gefolgt von einem weiteren Smiley. Das berichtet das Handelsblatt.

Alles nur Spaß?

Die Financial Times war jahrelang eine der härtesten Kritikerinnen von Wirecard. Der Zahlungsdienstleister ließ zeitweise Journalisten der Zeitung über Detektive überwachen. Schütz betonte gegenüber dem Handelsblatt, die Aussagen seien scherzhaft gemeint gewesen, damit seien Rechtsmittel gemeint gewesen, die Braun gegen die Zeitung einlegen solle, nicht aber illegale Mittel. Mittlerweile hat Schütz sich öffentlich entschuldigt.

Jörg Eigendorf, Konzernsprecher der Deutschen Bank, erklärt auf Handelsblatt-Anfrage mit Bezug auf die problematische Nachricht: „Wir haben von der Existenz einer solchen E-Mail in dieser Nacht erstmalig erfahren. Grundsätzlich kommentieren wir private Aussagen von Aufsichtsratsmitgliedern nicht. Davon unabhängig sind allerdings sowohl Inhalt als auch Haltung der zitierten Aussage inakzeptabel – ganz gleich, von wem sie kommt.“

Personalchef darf nicht in den Vorstand

Probleme gibt es auch mit Michael Ilgner. Der frühere Chef der Deutschen Sporthilfe ist nun seit knapp einem Jahr Personalchef des Finanzinstitutes. Er sollte in den Vorstand aufsteigen, aber genau das blockieren die Aufsichtsbehörden. Laut der Wirtschaftswoche stoßen sie sich daran, dass Ilgner keine branchenspezifische Erfahrung vorweisen könne.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Wie es mit Schütz weitergeht, ist unklar. Da ihn die Hauptversammlung gewählt hat, kann er nicht gefeuert werden. Der Fall zeigt allerdings, dass die Deutsche Bank bei ihrem versprochenen Kulturwandel noch immer nicht am Ziel ist. Für Ilgner muss sich ebenfalls eine Lösung finden.

Die Aktie ist in Wartestellung, am Mittwoch wird entschieden, wie es mit dem Lockdown weitergeht. Investierte Anleger bleiben an Bord.

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