+++ Die 50 besten Werte aus über 16.500 Titeln +++
Foto: Shutterstock
12.12.2019 Nikolas Kessler

Deutsche Bank und Commerzbank nach EZB-Sitzung im Aufwind – diese Aussage macht Mut

-%
Commerzbank

Die Aktien von Deutsche Bank und Commerzbank legen am Donnerstag kräftig zu und gehören zu den größten Gewinnern in DAX beziehungsweise MDAX. Rückenwind liefern dabei auch die Äußerungen von EZB-Chefin Christine Lagarde bei der heutigen EZB-Sitzung.

Wie erwartet hält die Europäische Zentralbank (EZB) auch unter der neuen Präsidentin an ihrer ultralockeren Geldpolitik fest. Der EZB-Rat beließ am Donnerstag den Leitzins im Euroraum unverändert auf dem Rekordtief von null Prozent, wie die Notenbank in Frankfurt mitteilte.

Banken müssen weiter Negativzinsen von 0,5 Prozent zahlen, wenn sie Gelder bei der Zentralbank parken. Zudem steckt die EZB seit November monatlich 20 Milliarden Euro in den Erwerb von Anleihen – und will diese Praxis „so lange wie nötig“ beibehalten.

Insgesamt äußerte sich Lagarde jedoch weniger pessimistisch für die zukünftige Konjunkturentwicklung im Euroraum: Es gebe einige Anzeichen einer wirtschaftlichen Stabilisierung. Zwar seien die Wachstumsaussichten noch abwärts gerichtet, allerdings etwas weniger stark als zuletzt.

Strategie soll auf den Prüfstand

Auch wenn sich an der lockeren Geldpolitik kurzfristig nicht ändern werde, seien der EZB deren Nebeneffekte durchaus bewusst, so Lagarde. Aus diesem Grund will die Zentralbank im Januar auch die seit Längerem geplante Überprüfung ihrer geldpolitischen Strategie auf den Weg bringen und noch vor Ende des kommenden Jahres abschließen.

Lagarde sagte, die Überprüfung werde ergebnisoffen und umfassend sein, es werde „jeder Stein umgedreht“. Auch Themen wie der Klimawandel oder Aspekte der Ungleichheit würden dabei berücksichtigt.

Bankenbranche reagiert positiv

Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands deutscher Banken (BdB), begrüßte die Entscheidung bei Twitter. 

Neben den Sparern leiden ganz besonders auch die Banken unter dem anhaltenden Niedrigzinsumfeld. Die Aussicht auf eine Strategieprüfung der EZB kommt daher auch bei deren Anlegern gut an: Die Aktie der Deutschen Bank kann ihren Vorsprung am Nachmittag auf rund 3,5 Prozent ausbauen, bei der Commerzbank sind es sogar bis zu fünf Prozent.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Kurz- und Mittelfristig dürfte sich an der Niedrigzinsmisere allerdings nichts ändern und bei den heimischen Banken auch weiterhin auf die Geschäftsentwicklung drücken. Hinzu kommt, dass beide Großbanken mitten in ambitionierten Restrukturierungen stecken, deren Erfolgsaussichten bislang kaum abzuschätzen sind. Deutsche Bank und Commerzbank stehen daher aktuell nur auf der Beobachtungsliste des AKTIONÄR.

Mit Material von dpa-AFX.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Commerzbank - €
Deutsche Bank - €

Buchtipp: Kapitalismus und Marktwirtschaft

In diesem bahnbrechenden Buch bietet Jonathan McMillan eine neue Perspektive auf unser Wirtschaftssystem. Er zeigt, dass Kapitalismus und Marktwirtschaft nicht das Gleiche sind, und deckt dabei einen grundlegenden Fehler in unserer Finanzarchitektur auf. Das hat handfeste Konsequenzen – gerade für Europa.

McMillan stellt die Probleme der Eurozone in einen größeren historischen Zusammenhang und entwickelt einen radikalen, aber durchdachten Reformvorschlag. Dabei wird klar: Wer eine freie und demokratische Gesellschaft im 21. Jahrhundert bewahren will, kommt an einer neuen Wirtschaftsordnung nicht vorbei.

Kapitalismus und Marktwirtschaft

Autoren: McMillan, Jonathan
Seitenanzahl: 208
Erscheinungstermin: 18.04.2024
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-943-2

Jetzt sichern Jetzt sichern