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Deutsche Bank und Commerzbank mit Rückenwind aus Spanien

Deutsche Bank und Commerzbank mit Rückenwind aus Spanien
Foto: istock
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Carsten Kaletta 30.12.2020 Carsten Kaletta

Der zuletzt schwächelnde europäische Bankensektor bekommt am Mittwoch Unterstützung aus Spanien. Dort schließen sich zwei Finanzinstitute zusammen und nähren damit Fusions-Fantasien auch für den deutschen Banken-Sektor. Die Aktien von Deutsche Bank und Commerzbank können davon profitieren und reihen sich in den jeweiligen Tages-Gewinnerlisten von DAX und MDAX jeweils auf den oberen Plätzen ein. 

In Spaniens Bankenbranche steht die nächste Vereinigung an: Unicaja kauft den Wettbewerber Liberbank. Finanziert wird der Deal laut Unicaja nur durch Aktien. Während Unicaja-Titel fast viereinhalb Prozent gewannen, ging es für Liberbank um knapp vier Prozent nach unten. Das Tauschverhältnis beinhalte einen fünfprozentigen Abschlag auf Liberbanks Marktkapitalisierung, schrieb Jefferies-Analyst Benjie Creelan-Sandford. Laut Reuters bringen beide Banken zusammen rund zwei Milliarden Euro auf die Börsen-Waage.

In Spanien ist der Konsolidierungsdruck in der Bankenwelt besonders hoch. Die niedrigen Zinsen im Euro-Raum zehren seit Jahren den Erträgen, Spaniens Wirtschaft liegt am Boden und Corona hat das Land hart getroffen. Nachdem es schon in den vergangenen Jahren zu mehreren großen Bankenfusionen kam, stimmten vor Kurzem die Aktionäre von Bankia und Caixabank einen Zusammenschluss der beiden Institute zum größten Geldhaus Spaniens zu. Dies setzte die Konkurrenten zusätzlich unter Druck, die Kosten zu senken und ihr Heil in Fusionen zu suchen. Unicaja und Liberbank nahmen daraufhin im Herbst die 2019 gescheiterten Gespräche über einen Zusammenschluss wieder auf.

Überdies halten viele Banker, Experten und Investoren die Coronakrise für einen möglichen Fusions-Beschleuniger unter Europas Banken. Europas Institute sind nicht profitabel genug, häufig zu klein für wichtige Zukunftsinvestitionen und zum Teil zu einseitig aufgestellt. Vieles davon trifft besonders auf die Branche in Deutschland zu, zumal es gemessen an der Bevölkerung in Europas größter Volkswirtschaft auch überdurchschnittlich viele Banken gibt.

„Corona befördert zwar nicht kurzfristig den Konsolidierungsdruck, mittelfristig über die Zinsentwicklung und die damit sinkenden Zinserträge aber schon“, sagt etwa Dierk Brandenburg, Bankenexperte der Ratingagentur Scope. Zugleich baue sich bei den Instituten ein großer Investitionsstau auf, gerade im Privatkundengeschäft.  Das erhöhe den Druck, die Geschäftsmodelle anzupassen, gegebenenfalls auch durch eine Fusion, durch die das Geschäft skalierbar wird, so der Scope-Analyst.

Deutsche Bank (WKN: 514000)
Commerzbank (WKN: CBK100)

Das Thema Übernahmen dürfte auch 2021 den Bankensektor beschäftigen. Klar, durch diese angefachte Fusions-Fantasie profitieren auch die deutschen Banken-Werte. Die Commerzbank befindet sich im Muster-Depot des AKTIONÄR und hat seit der Aufnahme Ende März bereits mehr als 60 Prozent zugelegt. Und auch Deutsche-Banken-Anleger, die der AKTIONÄR-Empfehlung Mitte Oktober gefolgt sind, können sich über Kursgewinne von rund 15 Prozent freuen. Für beide Aktien gilt: Gewinne laufen lassen.

Mit Material von dpa-AFX

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.
Aktien von Commerzbank befinden sich im AKTIONÄR-Depot.

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